28.1.2022 Thomas von Aquin
Heute ist der Gedenktag von Thomas von Aquin. Der Dominikaner Mönch ist bis
heute einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Eine Biografie wie seine
können wir uns heute kaum vorstellen: Geboren 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien studierte Thomas schon
mit13 Jahren in Neapel Grammatik, Logik und Naturwissenschaften und lernte dort
den noch jungen Dominikanerorden kennen. Gegen den Willen der Eltern trat er
1244 in den Orden ein, worauf die Mutter so wütend war, dass sie Thomas durch
seine Brüder gefangen nehmen ließ. Ein Jahr lang hielten sie ihn daheim auf
ihrem Schloss fest, ehe Thomas die Flucht aus seiner Familie gelang. Da war er
ca. 15 Jahre alt und eine große Karriere als Theologe und Philosoph begann. Thomas
von Aquin starb 1274 und wurde schon nach 50 Jahren heiliggesprochen. Heute
kennen wir ihn nicht nur als Kirchenlehrer, sondern auch als Patron der
katholischen Wissenschaft und der katholischen Schulen und Hochschulen, als
Patron der Theologen, Philosophen, und der Studenten.
bitten
WIR heute also ganz besonders
um gute Theologen und Theologinnen in der Kirche
um
Frauen und Männer die sich mit Herz, aber auch kritisch, mit den Texten
der
Bibel auseinandersetzen,
bitten
wir für alle, die Kindern und Jugendlichen „Glauben“ vermitteln wollen
Bitten
wir für alle Eltern und Großeltern, die ihren Kindern
etwas
von der Sehnsucht nach Gott mitgeben wollen
„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.“
hat
Thomas von Aquin gesagt
bitten
wir, dass Beides gelingt
sowohl
in der Kirche als auch in unserer Gesellschaft
die
heute durch die Corona Pandemie ganz besonders herausgefordert ist
„Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Trauer am meisten Schaden
für den Leib“. Auch das hat Thomas gesagt
so
bitten wir um Freude und Dankbarkeit für jeden Tag und dass uns auch das nicht
entmutigt, was wir als belastend und negativ empfinden
Auch drei ganz nüchterne Ratschläge, ja fast Befehle, hat Thomas für uns: „Bade!
Schlafe! Bete! damit es der Seele gut geht“
So
bitten wir, dass wir ohne schlechtes Gewissen gut für uns selbst sorgen, dass
wir uns selbst ganz bewusst täglich Gutes tun, dass wir lernen, uns zu
entspannen und Sorgen loszulassen
Bitten
wir auf die Fürsprache von Thomas von Aquin auch für alle dominikanischen
Gemeinschaften: Thomas sagte „Ein Dreifaches ist dem Menschen notwendig zum
Heile: zu wissen, was er glauben, zu wissen, wonach er verlangen, und zu
wissen, was er tun soll.“ So lass uns alle immer wieder den
richtigen Weg des Glaubens, der Veränderung und des Bewahrens finden
und
zu guter Letzt bitten wir für jeden unserer Tage: dass wir immer wieder die
Kraft und den Mut für notwendige und anstehende Veränderungen in unserem Leben
haben, dass wir ohne Angst und mit Vertrauen in die Zukunft schauen. Denn auch
das sagt Thomas
„Habe das Schicksal lieb, denn es ist
der Gang Gottes durch deine Seele.“
Am Ende seines Lebens, nach einem Gottesdienst, bei dem er eine tiefe
persönliche Gotteserfahrung machte, sagte Thomas: Eigentlich ist alles Stroh
was ich bisher geschrieben habe. So bitten auch wir um das, worauf es
letztlich ankommt: nicht allein philosophisches und theologisches Wissen,
sondern eine solche innige persönliche Begegnung mit dem Gott unsres Lebens. Letztlich
zählen nur Sehnsucht und Liebe. Wir bitten im Namen Jesu.Amen