20.3.2020 Mk 12, 28 Gottesliebe Nächstenliebe
Für die
frommen Juden zur Zeit Jesu ist das religiöse Leben kompliziert. Theoretisch
musste man 613 Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber auch wir kennen dieses
skrupulöse, ängstliche Einhalten von Geboten. Auch in unserer Kirche sieht man
oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter
Gesetzesparagrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es
ganz einfach: „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und aus dieser
Gottesliebe heraus, sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“ Wie einfach könnte das sein: NUR zwei
Gebote. Dabei wissen wir, wie sehr es sich schon oft bei der Nächstenliebe
„spießt“ Bitten wir heute:
dass wir uns als „Nächsten“ nicht den auszusuchen,
der uns am
Angenehmsten wäre
sondern dass wir bedingungslos den Menschen annehmen, den uns - gerade auch heute wieder - Gott ans Herz
legt
dass wir uns bemühen, immer zuallererst das Gute im
„Nächsten“ zu sehen
dass wir die
Anderen, dass wir „unsere Nächsten“, grundsätzlich respektieren, wie sie sind
dass wir als Christen ein Klima schaffen, in dem
„jeder Nächste“ als ebenbürtiger Mensch gesehen wird, genauso von Gott geliebt
wie auch wir
dass wir aber auch mit uns
selbst barmherzig umgehen, gerade jetzt in der Krise, die wir alle gut
bewältigen müssen – denn auch wir sind uns der Nächste
Bitten wir ganz besonders für
all die, die in diesen Tagen in ihrem Dienst für uns alle ihre Gesundheit
riskieren und im höchsten Maß gefordert sind
und bitten wir um eine
Gottes-Liebe, in der wir uns nicht verbiegen und nicht krampfhaft „Opfer“ bringen
müssen, sondern eine Liebe, die uns frei von Zwängen und lebensfroh macht
Du guter Gott, Hilf uns, dass wir besonders
in dieser Zeit liebevoll füreinander da sind. Wir danken für Alle, die ihre
Gesundheit im Dienst am Nächsten riskieren. Behüte und begleite sie ganz besonders:
Amen