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Sonntag, 29. März 2020

C Tagebuch Sonntag 29.3. 2020 AUFERSTEHUNG?



Sonntag 29.3.2020

Sommerzeit. 
Sollte doch in dieser Konstellation – C Time – gar keine Rolle spielen. Trotzdem fühle ich mich den ganzen Tag  „zerschlagen“. Meinen kleinen Berg (Hügel!!!) absolviere ich brav, sogar mit zwei Gipfeln. 
Im Radio wieder eine Mess-Übertragung. 
Der Lektor leitet die zweite Lesung ein: 
„Liebe Brüder…“ 
Oh, wo sind die Schwestern??? 
Na, denke ich mir, die räumen wohl gerade das Frühstücks Geschirr weg – oder sind schon beim Mittagessen vorbereiten. 

„Liebe Brüder….“ 
Auch in den neuen Messbüchern ist schon längst festgeschrieben „Liebe Brüder und Schwestern "– oder auch umgekehrt ….“ Ich persönlich mag diese ritualisierte Einleitung ohnehin nicht, lasse sie weg, wenn ich selbst Lektorin bin: jeder,der hier sitzt, weiß, worum es geht …. „Liebe Brüder, liebe Schwestern“ … wenn ich persönlich diese formelhafte  Einleitung höre, beginnen bereits die Ohren zuzuklappen. Ritualisiert ... das tötet die Neugierde! 
Es ist eine „schön gestaltete“ Messe – aber sie geht mir nicht unter die Haut. Der Prediger ist durchaus gut – inhaltlich. Aber es ist der übliche Predigt-Speech, die Sprache „erhaben“ – liturgisch halt – es menschelt zu wenig. Zwei Stunden vorher habe ich im Radio in der „Lebenskunst“ „religiöse Influencerinnen, Influencer“ gehört – inhaltlich nicht „meins“ – aber die jungen Leute mit ihrer flotten Stimme sprechen mich direkt an, sie gestalten es persönlich, sie sagen „ich“ . sie sprechen von IHREM Glauben– sie bleiben nicht allgemein pastoral. 

Jeder der predigt, sollte gezwungen sein, auch von seinem eigenen Glauben oder Un-Glauben zu sprechen.
An dem könnte ich andocken
Das Thema heute die "Erweckung des Lazarus": 
Schon seit 4 Tagen ist dieser Lazarus tot, als ihn Jesus aus dem Grab holt, vom Tod ins Leben holt.
Eine LEHR Erzählung, ist das, keine Reportage,
Angenehm deutlich sagt das der katholische Bibelwissenschaftler Josef Schultes
Schon seine Einleitung  in der "Lebenskunst"
führt uns ins brutal ins JETZT.  
Ja, das Dorf, in dem diese 2000 Jahre alte Geschichte spielt, dieses Dorf gibt es heute noch. Es
„liegt am Osthang des Ölbergs, im Neuen Testament heißt es Betanien. Sein heutiger Name lautet El Azariya, eine hohe Mauer aus Stahlbeton trennt es von der nahen Stadt Jerusalem.“
  
Noch hat der Messias dieses gepeinigte Land nicht erlöst, denke ich mir.

Die Erweckung des Lazarus! Schultes sagt: " Es gibt davon viele bildliche Darstellungen, die meisten sind aber recht schlicht und naiv – wie manche Auslegung vor versammelter Gemeinde. Denn, pardon, eine Leiche nach vier Tagen zu reanimieren, damit ihr ein zweites Mal der Weg zum Grabe offen steht: das greift zu kurz und reduziert den Ernst dieser Zeichen-Erzählung"

Schultes begreift diese Erzählung als ERMUTIGUNGS GESCHICHTE!

" Das letzte Wort hat nicht der Tod, sondern die Auferstehung! Marta spricht ihr Credo als Stellvertreterin: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt“ (V.27). Das Credo der Marta, kurz und klar, gültig auch für mich, denn ich glaube: Der Auferstandene lebt".

Eine ERMUTIGUNGS GESCHICHTE – wie sehr wir sie brauchen

Mit Stand heute 19.00 sind 
8.711 Personen in Österreich infiziert,  
931    Menschen liegen in spitäleern
187    Menschen liegen in Intensiv-Stationen
 86 Menschen sind an der Viruserkrankung verstorben. 
nach Bundesländern: Burgenland (3), Kärnten (2), Niederösterreich (19), Oberösterreich (7), Salzburg (4), Steiermark (19), Tirol (10), Vorarlberg (1), Wien (21).
Gesund, eine tröstliche Zahl : 479
Weltweit wurden bisher insgesamt 679.977 bestätigte Fälle
Weltweit haben sich bereits 145.625  Menschen von COVID-19 wieder erholt.

Ich glaube auch an das Leben, ich glaube an die Auferstehung. 
Auferstehung: Heute, Hier, JETZT – vielleicht auch DANN. 
Vielleicht auch NACH dem Tod. 
Aber VOR dem Tod ist das Leben. 
Da will ich jeden Tag AUFERSTEHUNG feiern – auch in den Zeiten der Passion. 
Alles ist gleichzeitig.


HELFEN schenkt LEBEN
Fotos APA Herbert Pfarrhofer
 Obdachlose und bedürftige Menschen leiden besonders unter der Coronavirus-Krise. Ihre ohnehin schwierige Lebenssituation spitzte sich in den vergangenen Wochen weiter zu. Auch in Wien gibt es nun bereits mehrere „Gabenzäune“, die helfen sollen. Die Idee stammt aus deutschen Großstädten – beispielsweise Köln. 

„Wo du jetzt
gebraucht wirst,
da bleibe stehen“     Hermann Hesse


„Geduld ist das Schwerste und das Einzige,
was lernen sich lohnt.
Alle Natur, alles Wachstum,
...aller Friede, alles Gedeihen und
Schöne in der Welt beruht auf Geduld,
braucht Zeit, braucht Stille,
braucht Vertrauen.“   Hermann Hesse


Achte Menschen, die versuchen die Wahrheit zu finden.
Aber nimm dich in Acht vor denen, die sie gefunden haben.“
Meister Eckardt

"Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein,
das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei." Rosa Luxemburg


„Wir haben immer mehr
WOVON wir leben können,
aber immer weniger WOFÜR“ Viktor Frankl


Was für ein herrliches Leben hatte ich!

Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt.     Colette