"Die FRAGE
ist oft das letzte Gebet,
das Gott uns gibt".
Max Frisch sagt das und ich frage mich: Was fragen wir uns?
Ein klirrend eiskalter Tag war das heute, den
Ausgangsbeschränkungen tut es wohl gut, und das braucht es. Nach einer Abflachung am Vortag haben sich die
Coronavirus-Fälle heute wieder verstärkt.
Am Nachmittag stiegen die bestätigten Infektionen innerhalb eines Tages von 3.244 auf 3.924.
Am Nachmittag stiegen die bestätigten Infektionen innerhalb eines Tages von 3.244 auf 3.924.
Das bedeutet im
24-Stunden-Vergleich eine Zunahme von 20,26 Prozent.
Am Vortag betrug der
prozentuelle Zuwachs nur 15,28 Prozent.
nach
Bundesländern : Burgenland (71), Kärnten (122),
Niederösterreich (564), Oberösterreich (707), Salzburg (372), Steiermark (486),
Tirol (803), Vorarlberg (323), Wien (476).
21 Menschen sind in Österreich bisher gestorben
Mein Tag verläuft völlig banal. Dankbar bin ich für den "Auslauf" - spazieren!
Prinzipiell
erleichtert bin ich, weil Corona offensichtlich für die Jungen nicht dramatisch
ist.
Das wäre mir das Schlimmste, Angst um die Kinder haben zu müssen. Die
großen Kinder und die kleinen Kinder. Immer wieder bin ich dankbar, dass meine
Mama, 95jährig, schon gestorben ist. Auch sie hätte keine Sekunde um sich selbst
Angst gehabt – aber immer Sorge um uns. Und diese Sorge spüren, wäre auch für
mich hart gewesen.
Tagelang habe ich gezögert, nun beginne ich doch wieder „Die
Pest“ zu lesen. Rororo Taschenbuch aus den 60er Jahren. Ich muss es noch im
Gymnasium gelesen haben. Immer habe ich Bücher penibel „bearbeitet“ –
dreifärbig habe ich unterstrichen, was mir wichtig war, besonders wichtig – und
besonders besonders besonders wichtig. Es berührt mich nun zu sehen, wie ich
damals empfunden habe. Das Buch beginne ich wieder atemlos zu lesen. Die Pest
ist ja mehr als eine „Reportage“ – Camus meint mit dieser Pest letztlich das
Böse in uns selbst (ja, und auch der Faschismus soll mitgemeint sein) Alles was
letztendlich in jeder Katastrophe und prinzipiell im Leben zählt ist Solidarität, Mitmenschlichkeit und Liebe. Die Hauptperson, der Arzt Rieux glaubt an keinen Gott
und an keine Heilsgeschichte, aber er hilft. Die Pest ist für ihn „eine
Niederlage ohne Ende“. Warum aber macht der Arzt weiter, warum hilft er obwohl
er nicht an einen wirklichen Sieg glaubt? Weil da noch was anderes ist, das seine
Motivation einfach nur aus Menschlichkeit zieht: ‚Ja, Mitgefühl.‘“.
Noch ein paar FAKTEN zu diesem Montag 23.3.
Noch ein paar FAKTEN zu diesem Montag 23.3.
Eines der großen Probleme ist nach wie vor die Versorgung
des medizinischen und pflegenden Personals mit Schutzausrüstung. In Wien sind am
Nachmittag zwei AUA-Maschinen aus China gelandet, die 130 Tonnen Material an
Bord hatten. Die Lieferung soll morgen teilweise nach Tirol gebracht, bzw
weiter geleitet werden nach Südtirol und Italien. Ikea Österreich hat heute
50.000 chirurgische Schutzmasken gespendet. 20.000 gingen an die Salzburger
Landeskliniken, 30.000 Stück für niedergelassene Ärzte in Wien. Die Masken
stammen aus den Beständen, die während der Vorbereitung auf die Vogelgrippe vor
mehr als zehn Jahren beschafft worden waren. Wegen des akuten Mangels an
Schutzkleidung bitten Salzburger Hausärzte in einem Aufruf, dass Betriebe und
Privatleute Schutzmasken, Handschuhe und Einwegkleidung für die Praxen zur
Verfügung zu stellen sollen.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden
erstmals in der Geschichte Teile der Miliz mobilgemacht. Die Soldatinnen und
Soldaten sollen ab 18.Mai im Einsatz sein
Rund 4.000 Österreicherinnen und Österreicher sind seit
Beginn der Coronavirus-Krise mit bisher Dutzenden Notflügen in ihre Heimat
zurückgeholt worden. So startet heute Abend beispielsweise noch ein Notflug aus
Washington. Morgen gibt es außerdem Repatriierungsflüge aus Mexiko, Kuba sowie
der Dominikanischen Republik.
Beim ersten Test der deutschen Kanzlerin Angela Merkel auf
das Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. Es müssen aber weitere
Test durchgeführt werden
In Griechenland befinden sich rund 42.000 Menschen in
überfüllten Flüchtlingslagern. Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus waren die
Bedingungen dort katastrophal. Nun werden Befürchtungen laut, in den Camps
könnte sich das Virus großflächig ausbreiten. EUROPA MUSS helfen, fordern NGOs.
Angesprochen ist auch Österreich.
"Auch aus Steinen,
die in den Weg gelegt werden,
lässt sich etwas bauen." Goethe
In diesen Tagen sind Baumeister gefragt!!!
die in den Weg gelegt werden,
lässt sich etwas bauen." Goethe
In diesen Tagen sind Baumeister gefragt!!!
Um an die Quelle zu kommen,
muss man gegen den Strom schwimmen.
Stanislaw Jerzy Lec
Corona hat uns wohl in diese Richtung gedreht
muss man gegen den Strom schwimmen.
Stanislaw Jerzy Lec
Corona hat uns wohl in diese Richtung gedreht
"Aber die größte Begabung ist doch die,
auf der Welt sein zu können und es auszuhalten,
mit einem gewissen Frohsinn." Ilse Aichinger
auf der Welt sein zu können und es auszuhalten,
mit einem gewissen Frohsinn." Ilse Aichinger
Manchmal spricht ein Baum
durch das Fenster mir Mut zu
Manchmal leuchtet ein Buch
als Stern auf meinem Himmel
manchmal ein Mensch,
den ich nicht kenne,
der meine Worte erkennt. Rose Ausländer
durch das Fenster mir Mut zu
Manchmal leuchtet ein Buch
als Stern auf meinem Himmel
manchmal ein Mensch,
den ich nicht kenne,
der meine Worte erkennt. Rose Ausländer
So ist eben das Leben seit jeher, alles gehört dazu:
Leid und Trennung und Sehnsucht. Man muss es immer mit allem nehmen und alles
schön und gut finden. Ich tue es wenigstens so. Nicht durch ausgeklügelte
Weisheit, sondern einfach so aus meiner Natur. Ich fühle instinktiv, dass das
die einzig richtige Art ist, das Leben zu nehmen, und fühle mich deshalb
wirklich glücklich in jeder Lage.
Rosa Luxemburg
Rosa Luxemburg
«Letzten Endes… geht es immer um die Frage, wie man zu
einer inneren Ruhe findet. Es gibt so viele verschiedene Wege, dorthin zu
gelangen, und es ist ein langer Weg. Man erlebt diese Klarheit nur für einzelne
Momente, doch dann entgleitet sie dir wieder. All die Arbeit muss gemacht
werden, um diesen Zustand zu stabilisieren, und um das zu erreichen, braucht es
länger als ein Leben.» Marina Abramović
“Selbst ratlos sein
und doch viele beraten können.
Selbst gebrochen sein
und doch vielen als Halt dienen.
Selbst Angst haben
und doch Vertrauen ausstrahlen.
Das alles ist Menschsein,
ist Leben.“
Martin Gutl , Priester und Dichter, viel zu früh gestorben
und doch viele beraten können.
Selbst gebrochen sein
und doch vielen als Halt dienen.
Selbst Angst haben
und doch Vertrauen ausstrahlen.
Das alles ist Menschsein,
ist Leben.“
Martin Gutl , Priester und Dichter, viel zu früh gestorben