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Mittwoch, 11. März 2020

Fürbitten 12.3. Der REICHE und der ARME



12.3.2020  Lk.16.19 Der satte Reiche und der arme Lazarus

Die Geschichte, die Jesus heute erzählt, ist ein Klassiker der Weltliteratur geworden: die Parabel vom reichen Mann und vom armen Lazarus. In welcher der beiden Figuren erkennen wir uns? Sind wir die Reichen, der sich nach ihrem Tod qualvoll in der Unterwelt wiederfinden. Dem armen, geschundenen, ausgebeuteten Lazarus geht es dann nach seinem Tod, im anderen Leben gut. Den meisten von uns geht es JETZT gut. Natürlich, wir können nichts dafür, dass wir in diesen reichen Teil der Welt hinein geboren worden sind. Viele von uns tun gar nicht so wenig, um wenigstens mit Spenden Armut lindern zu helfen. Denn die Hilfe für die Armen, wir wissen es, ist die NAGEL-Probe unseres Christseins. So bitten wir heute

dass wir zunächst einmal Tag für Tag dankbar dafür sind, dass wir selbst in Wohlstand und Frieden leben dürfen – dass wir uns bewusstmachen wie privilegiert wir leben dürfen

Dass jeder einzelne von uns zu einem gesellschaftlichen Klima beiträgt, in dem es selbstverständlich ist, hilfsbereit auf die Not anderer zu reagieren – dass wir Flüchtlinge, Migranten und Arme nicht als Bedrohung wahrnehmen

dass wir Armutsbekämpfung nicht nur der Politik und caritativen Organisationen überlassen
sondern dass wir uns selbst Tag für Tag in der eigenen Umgebung umsehen, wer konkret Hilfe braucht

Bitten wir, dass es Hilfe gibt für die verzweifelten Menschen in den Flüchtlingslagern, dass die wohlhabenden Länder Europas nicht versagen, dass auch Österreich hilft

dass wir aber auch Zeit und Zuwendung spenden: immer gibt es Menschen die wie Lazarus förmlich verhungern, weil sich niemand um sie persönlich kümmert und annimmt. dass wir anderen einfach gut tun, so gut wir können

bitten wir, dass wir aber auch den geschundenen Lazarus in uns selbst sehen und annehmen lernen: dieses kleine Ich, das oft so armselig ist, so voll Hunger nach Liebe und Zuwendung. Dass wir die Freundlichkeiten anderer dankbar annehmen können

Du guter Gott. Wir sehen eine Welt, die ungerecht und grausam ist. Hilf uns, nicht zu resignieren oder zynisch zu werden. Lass uns hilfreich sein, wo immer WIR es mit unseren Fähigkeiten können. Darum bitten wir im Namen Jesu.Amen


meine Freundin Samya hat mir folgendes Gebet geschickt, das ich nun jeden Tag an
die Fürbitten anhängen werde. Gut für die Seele

Peter Allmaier, der Dompfarrer von Klagenfurt schreibt:

Ich lade ein, das folgende Gebet, das wir im Dom ab morgen bei allen Feiern sprechen werden, zu beten und damit auch ein Zeichen des miteinander Verbundenseins zu setzen. 

Guter Gott,
du weißt um unsere Sorgen, Zweifel und Ängste
in diesen Tagen der Ungewissheit.
Wir suchen nach Halt und Sicherheit.
Sei du an unserer Seite und gibt uns die Kraft,
dass wir nicht mutlos werden,
dass wir nicht zweifeln,
dass wir uns nicht allein gelassen fühlen.
Sei allen nahe, die dich brauchen –
schütze die Menschen in unserem Land,
steh jenen bei, die krank sind.
Stärke alle, die sich um sie kümmern und für sie da sind.
Gib jenen Hoffnung, die in eine wirtschaftliche Notsituation geraten sind,
und begleite alle mit deinem Geist, die schwere Entscheidungen zu treffen haben.
Sei du bei uns mit deinem Segen.
Amen.