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Sonntag, 1. März 2020

Fürbitten 2.3. Fasten heißt: den ANDEREN sehen

Foto Elisabeth Arzberger


2.3.2020  Lev.19.1. Worauf es ankommt Mt.25.31  hinschauen, mitfühlen

Das Lesung aus der jüdischen Bibel, aus dem Buch Levitikus und das heutige Evangelium bringen auf den Punkt, was wir schon zu Beginn der Fastenzeit gehört haben. Frommes Herumgetue gibt Gott gar nichts. Und wenn wir hundertmal auf unsere Keksi und auf unsere Zigaretten und das Glaserl Wein verzichten: das ist nicht das, was Jesus meint, wenn er aufzählt, WORAUF es letztlich ankommt. Fasten das heißt: Da-sein für andere, auch auf Kosten der eigenen Bequemlichkeit und auf Kosten der eigenen Bedürfnisse. Nehmen wir heute die Worte aus dem Buch Levitikus wörtlich:

Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen
So bitten wir: dass wir niemand die Zeit stehlen, weil wir pedantisch und rechthaberisch sind und das die Anderen Zeit und Nerven kostet,

dass wir niemand täuschen
dass wir Konflikte offen austragen und nicht hinterrücks, dass wir über niemand schlecht sprechen

dass wir einander nicht betrügen
dass wir uns in Beruf, Familie und Freundschaften keine Vorteile auf Kosten anderer herausschlagen

ihr sollt euren Nächsten nicht ausbeuten, ihr sollt einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen, du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden, heißt es im Buch Leviticus

so bitten wir: dass wir Andere nicht über Gebühr belasten, mit Arbeit, die wir ihnen aufbürden oder aber auch mit Vorwürfen und Sorgen,

dass wir mit Menschen respektvoll umgehen und nichts von ihnen verlangen, was sie nicht
geben können, dass wir uns über niemand lustig machen und keine Behinderung ausnützen

dass wir uns an keiner Tratscherei beteiligen, dass wir Andere nicht um ihren guten Ruf bringen, dass wir im Zweifel immer das Bessere annehmen wollen

du sollst keinen Hass gegen deinen Bruder tragen, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, - seid Heilig, wie ich eurer Gott heilig bin, so spricht Jahwe zu Moses

und so bitten wir:
dass wir wirklich verzeihen können, verzeihen und vergessen, und keine alten Schulden aufwärmen

dass wir immer besser versuchen, Menschen zu verstehen, die anders leben oder denken als wir. Dass wir, so gut wir können, Organisationen unterstützen, die sich um Flüchtlinge und Wohlstandsverlierer kümmern. Dass wir bereit sind, Menschen Heimat zu geben, die ihre Heimat verloren haben



ja und bitten wir auch darum, dass wir „das Heiligsein“ nicht den Heiligen überlassen, sondern uns tatsächlich selbst darum bemühen, um Freundlichkeit und Güte und Fröhlichkeit

so bitten im Namen Jesu, der uns sagt: was ihr für den Geringsten eurer Schwestern und Brüder tut, das tut ihr für mich. Hilf uns dazu, guter Gott.Amen