Foto Elisabeth Arzberger
2.3.2020 Lev.19.1. Worauf es
ankommt Mt.25.31 hinschauen, mitfühlen
Das Lesung aus der jüdischen Bibel, aus dem Buch Levitikus und das
heutige Evangelium bringen auf den Punkt, was wir schon zu Beginn der
Fastenzeit gehört haben. Frommes Herumgetue gibt Gott gar nichts. Und wenn wir
hundertmal auf unsere Keksi und auf unsere Zigaretten und das Glaserl Wein
verzichten: das ist nicht das, was Jesus meint, wenn er aufzählt, WORAUF es
letztlich ankommt. Fasten das heißt: Da-sein für andere, auch auf Kosten der eigenen Bequemlichkeit
und auf Kosten der eigenen Bedürfnisse. Nehmen wir heute die Worte aus dem Buch Levitikus
wörtlich:
Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen
So bitten wir: dass wir niemand die Zeit stehlen,
weil wir pedantisch und rechthaberisch sind und das die Anderen Zeit und Nerven
kostet,
dass wir niemand täuschen
dass wir Konflikte offen austragen und nicht
hinterrücks, dass wir über niemand schlecht sprechen
dass wir einander nicht betrügen
dass wir uns in Beruf, Familie und
Freundschaften keine Vorteile auf Kosten anderer herausschlagen
ihr sollt euren Nächsten nicht ausbeuten, ihr
sollt einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg
stellen, du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden, heißt es im Buch
Leviticus
so bitten wir: dass wir Andere nicht über
Gebühr belasten, mit Arbeit, die wir ihnen aufbürden oder aber auch mit
Vorwürfen und Sorgen,
dass wir mit Menschen respektvoll umgehen und
nichts von ihnen verlangen, was sie nicht
geben können, dass wir uns über niemand lustig
machen und keine Behinderung ausnützen
dass wir uns an keiner Tratscherei beteiligen,
dass wir Andere nicht um ihren guten Ruf bringen, dass wir im Zweifel immer das
Bessere annehmen wollen
du sollst keinen Hass gegen deinen Bruder
tragen, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, - seid Heilig, wie
ich eurer Gott heilig bin, so spricht Jahwe zu Moses
und so bitten wir:
dass wir wirklich verzeihen können, verzeihen
und vergessen, und keine alten Schulden aufwärmen
dass wir immer besser versuchen, Menschen zu verstehen, die anders leben oder denken als wir. Dass wir, so gut wir können,
Organisationen unterstützen, die sich um Flüchtlinge und Wohlstandsverlierer kümmern. Dass wir bereit sind, Menschen Heimat zu geben, die ihre Heimat verloren haben
ja und bitten wir auch darum, dass wir „das
Heiligsein“ nicht den Heiligen überlassen, sondern uns tatsächlich selbst darum
bemühen, um Freundlichkeit und Güte und Fröhlichkeit
so bitten im Namen Jesu, der
uns sagt: was ihr für den Geringsten eurer Schwestern und Brüder tut, das tut
ihr für mich. Hilf uns dazu, guter Gott.Amen