18.12.2022 Jes.7.10 erbitte dir ein Zeichen Mt.1.18 Josef tat, was der Engel ihm befohlen hatte –
Von Zeichen und Träumen ist heute am 4.Adventsonntag in den Gottesdienstlesungen die Rede. Wollen wir uns auf so etwas einlassen? Sagt man nicht: Träume sind Schäume? „Erbitte dir ein Zeichen von Gott“ – so fordert der jüdische Prophet Jesaia den König Achas auf – aber der ist ein nüchterner Herrscher und glaubt lieber an sich selbst als an Zeichen und Wunder. Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Eigentlich müsste sich Josef von ihr trennen, aber er entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. Denn im Traum erscheint Josef ein Engel, der ihm den Plan Gottes mit diesem ungeborenen Kind mitteilt. Und Josef nimmt den Traum ernst. Lapidar heißt der letzte Satz im Evangelium: „Josef tat, was der Engel ihm befohlen hatte und nahm seine Frau zu sich“. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – Vertrauen: gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Sind wir offen für unsere innere Stimme? Bitten wir
Gib uns Vertrauen, dass wir auf unsere innere
Stimme hören dürfen
Gib uns Klugheit, die oft unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten
Gib uns Kraft, auch gegen den Strom zu schwimmen, wenn wir innerlich von einer Sache überzeugt sind
Gib uns Gelassenheit, wenn unsere Entscheidungen, unser Engagement auf andere vielleicht seltsam wirken
Führe uns dorthin, dass wir uns immer wieder auch aus unserem Beten Impulse und „Visionen“ holen
Gib uns wie Josef diese traumwandlerische Sicherheit, dass wir DEINE Stimme, dein Wollen in unserem Alltag heraushören werden, heute und an jedem unserer Tage
So bitten wir in diesen letzten Tagen des Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeiten und offenen Fragen aushalten, mit denen wir leben müssen. Vor allem aber bitten wir um Frieden für alle von Krieg und Gewalt heimgesuchten Menschen. Sei uns ein Gott des Lebens. amen