17.12. 2022 der
Stammbaum Jesu Mt.1,1-17 eingebettet in
die Geschichte aller Menschen
mit dem
17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt –
im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur
Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über
Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.
Aber dieser Stammbaum macht auch
etwas ganz klar: Jesus war Jude. Er ist
als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist
der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu
war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes. Vielleicht
kann uns dieser Stammbaum heute ein Impuls sein, über unser eigenes „Werden“
nachzudenken – und alles in Gotts Hand zu legen.
Wie war es Kind zu sein? Unbekümmert, fröhlich, ohne Sorgen –
und doch vielleicht auch manchmal schon mit den ersten Unsicherheiten und
unbeantworteten Fragen
Gott – segne was war und was ist
Wie war es ein Teenager zu sein. Aufgeregt vor der Fülle und
all den Möglichkeiten des Lebens, mit hundert Ideen und Träumen und doch auch
immer wieder ein wenig ängstlich und verunsichert
Gott – segne was war und was ist
Wie war es verliebt zu sein, Sehnsucht nach Gemeinsamkeit zu
haben, noch voll Zuversicht, dass das Leben nur gelingen kann. Alles schien
machbar, nur wenige Zweifel hat es gegeben
Gott – segne was war und was ist
Dann erwachsen sein, sich für einen Beruf entscheiden,
Verantwortung tragen, für eine Familie, für eine Gemeinschaft. Erfahren, dass
es auch Stolpersteine im Leben gibt, manches, das nicht die Erwartungen erfüllt
Gott – segne was war und was ist
In jedem Leben gibt es auch die Krise. An einen Punkt kommen, wo man
nicht mehr weiß, was jetzt gut oder richtig ist, wo es keine schnelle Antworten
gibt, wo vieles nicht mehr trägt,
Gott – segne was war und was ist
Älter geworden sein, zusehen, wie die Kinder nun erwachsen
werden, wie Jüngere das Ruder übernehmen, wie es viel Neues gibt, hinter dem man nicht zurück bleiben will. Und doch auch Erleichterung, weil manche Last und
Verantwortung abgefallen ist
Gott – segne was war und was ist
Ja und dann alt werden – jetzt soll man lernen, sich freuen,
über alles, was war. Dankbar sein! Die Misserfolge leicht nehmen, Streit
vergessen, die anderen sein lassen, wie sie sind. Ja klar, Sorge vor
Abhängigkeit gibt es, aber „tiefer als in Gottes Hand“ werde ich schon nicht
fallen
Gott – segne was war und was ist - und was kommen wird.
O Sapientia
Vom 17. bis 23.
Dezember werden im kirchlichen Stundengebet (in der Vesper) die sog. großen
O-Antiphonen gesungen. Im Lateinischen beginnen sie alle mit O (in der
Übersetzung durch "Du" wiedergegeben) und rufen nach dem Kommen
dessen, der alle Sehnsucht der Menschen erfüllen kann.
DU WEISHEIT aus
dem Mund des Höchsten
die Anfang und Ende umfasst
und alles mit Kraft und Milde durchwaltet
komm, zeig uns den Weg der Einsicht!