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Freitag, 16. Dezember 2022

Fürbitten 17.12 wie bin ich ICH geworden ?

 


17.12. 2022 der Stammbaum Jesu Mt.1,1-17  eingebettet in die Geschichte aller Menschen

mit dem 17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt – im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.   Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar:  Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes. Vielleicht kann uns dieser Stammbaum heute ein Impuls sein, über unser eigenes „Werden“ nachzudenken – und alles in Gotts Hand zu legen.


Wie war es Kind zu sein? Unbekümmert, fröhlich, ohne Sorgen – und doch vielleicht auch manchmal schon mit den ersten Unsicherheiten und unbeantworteten Fragen

Gott – segne was war und was ist


Wie war es ein Teenager zu sein. Aufgeregt vor der Fülle und all den Möglichkeiten des Lebens, mit hundert Ideen und Träumen und doch auch immer wieder ein wenig ängstlich und verunsichert

Gott – segne was war und was ist

  

Wie war es verliebt zu sein, Sehnsucht nach Gemeinsamkeit zu haben, noch voll Zuversicht, dass das Leben nur gelingen kann. Alles schien machbar, nur wenige Zweifel hat es gegeben

Gott – segne was war und was ist

 

Dann erwachsen sein, sich für einen Beruf entscheiden, Verantwortung tragen, für eine Familie, für eine Gemeinschaft. Erfahren, dass es auch Stolpersteine im Leben gibt, manches, das nicht die Erwartungen erfüllt

Gott – segne was war und was ist

  

In jedem Leben gibt es auch die Krise. An einen Punkt kommen, wo man nicht mehr weiß, was jetzt gut oder richtig ist, wo es keine schnelle Antworten gibt, wo vieles nicht mehr trägt,

Gott – segne was war und was ist

 

Älter geworden sein, zusehen, wie die Kinder nun erwachsen werden, wie Jüngere das Ruder übernehmen, wie es viel Neues gibt, hinter dem man nicht zurück bleiben will. Und doch auch Erleichterung, weil manche Last und Verantwortung abgefallen ist

Gott – segne was war und was ist

 

Ja und dann alt werden – jetzt soll man lernen, sich freuen, über alles, was war. Dankbar sein! Die Misserfolge leicht nehmen, Streit vergessen, die anderen sein lassen, wie sie sind. Ja klar, Sorge vor Abhängigkeit gibt es, aber „tiefer als in Gottes Hand“ werde ich schon nicht fallen  

Gott – segne was war und was ist - und was kommen wird.


 So bitten wir, guter Gott, lass uns - was immer auch kommt - behütet eingebettet sein in die Geschichte allen Lebens,  Amen


O Sapientia

Vom 17. bis 23. Dezember werden im kirchlichen Stundengebet (in der Vesper) die sog. großen O-Antiphonen gesungen. Im Lateinischen beginnen sie alle mit O (in der Übersetzung durch "Du" wiedergegeben) und rufen nach dem Kommen dessen, der alle Sehnsucht der Menschen erfüllen kann.

DU WEISHEIT aus dem Mund des Höchsten
die Anfang und Ende umfasst
und alles mit Kraft und Milde durchwaltet
komm, zeig uns den Weg der Einsicht!