4.12.2022 2.Adventsonntag A Mt.3 3.1
„Bekehrt euch“
Advent, das ist nicht nur Kerzerl-Gemütlichkeit und heimeliger Rückzug. Advent, das ist nicht ein frommes Warten auf ein romantisches Krippenspiel. Von all dem adventlichen Einkaufs- und Besorgungs-Stress erst gar nicht zu reden. Advent, das ist ein Weg – den wir selbst gehen müssen. Und das nicht nur bis Weihnachten. Diesen Weg müssen wir Tag für Tag gehen, Immer wieder neu. „Bekehrt euch“ ruft heute im Evangelium Johannes der Täufer den Menschen zu: „Kehrt um“. Und das heißt in unseren Alltag übersetzt nichts anderes als: vielleicht könnte ich mich ja doch ein wenig ändern? Dort, wo es für mich und die Menschen um mich gut ist? So bitten wir
Dass wir den Weg hinausfinden, aus aller Selbstzufriedenheit und Selbstgewissheit
dass wir uns auf Neues einlassen und nicht aus Ängstlichkeit oder Trägheit im Alten erstarren
dass wir immer besser lernen Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden
dass wir loslassen können, was uns schon längst zur Last geworden ist
dass wir gelassen mit unseren eigenen Fehlern und denen der anderen umgehen
dass wir die Chance und den Neuanfang in jeder Krise und auch im Scheitern erkennen
dass wir offen sind für neue Begegnungen und dankbar für jeden Menschen, der anders ist als wir selbst
dass wir endlich verzeihen können, auch dort, wo wir glauben, im Recht zu sein
dass wir nicht aufhören dankbar zu sein und hilfreich dort, wo andere UNS brauchen
Du guter Gott. Jeden Tag können wir NEU anfangen. Gib uns den Mut wieder neu denken, sehen und empfinden zu können. Dass wir dir in allem begegnen, was auf uns zukommt. Dass uns nichts Angst macht und wir unseren Weg gehen können im Vertrauen auf Jesus – ein Mensch wie wir, er führt uns zu dir. amen
In der 1.Lesung heute aus der jüdischen Bibel schildert der Prophet Jesaia – 750 Jahre VOR der Geburt Jesus – wie diese Welt aussehen könnte – würden wir alle nur endlich einmal mit der UMKEHER beginnen
Dann wohnt der Wolf beim Lamm,
der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an,
ihre Jungen liegen beieinander.
Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter,
das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.
Man tut nichts Böses mehr
und begeht kein Verbrechen ..
denn das Land ist erfüllt vom Geist der
Barmherzigkeit des Herrn
so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.