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Samstag, 10. Dezember 2022

Fürbitten 3.Adventsonntag Darf man sich heute noch freuen?

 


11.12.2022  3.Adventsonntag   GAUDETE , die rosa Kerze  A  Mt.11.2  Jes.35.1 

Freude, Freude, Freude: ja, das ist das Thema am 3.Adventsonntag. Wüste und Öde sollen sich freuen, dichtet der Prophet Jesaia – und Jesus macht es möglich:  Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Tote sind weder lebendig …Natürlich, wir sind Realisten:  alles andere als heil sieht unsere Welt aus, so viel Leid rundum, dieser schreckliche Krieg fast vor unserer Haustüre. Aber wird das Elend besser, wenn wir nicht auch das Schöne und Gute in unserem Leben wahrnehmen? Vertrauen wir unserer Sehnsucht und bitten wir heute: Maranatha – Herr Jesus komm

 

um so viel Freude bitten wir, dass wir all das Gute um uns wieder mit neuen Augen sehen können


um so viel Freude bitten wir,  dass Enttäuschung und Resignation keine Chance haben,                      dass wir zurücklassen können, was uns Angst macht und lähmt


um so viel Freude bitten wir, dass wir immer wieder neu anfangen können,                                          wie auferweckt von den Toten


um so viel Freude bitten wir, dass wir offen für alles Neue sind,                                                           dass wir niemand wie Aussätzig ausgrenzen


um so viel Freude bitten wir, dass wir uns neidlos mit freuen können mit der Freude anderer


um so viel Freude bitten wir, dass wir jeden Tag wieder Freude an uns selbst haben,                               weil Gott uns so unendlich liebt


Du guter Gott, ja, auch um Freude bitten wir in diesen Tagen des Advents. Weil es die Freude ist, in die hinein Jesus geboren werden soll, auch in uns selbst. In uns willst du Mensch sein, damit wir Mensch für unsere Mit-Menschen sind. Dazu hilf uns, die Freude macht alles leichter  Amen

 

Rainer Maria Rilke

 

Geh bis an deiner Sehnsucht Rand


Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;

Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.

Gib mir die Hand.