1.1.2023 NEUJAHR
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben". – so dichtet der Schriftsteller Hermann Hesse und so empfinden wir wohl selbst immer wieder bei jedem neuen Jahresanfang. Hinter uns liegt auch heuer ein belastendes Jahr – und der Blick in die nahe Zukunft ist alles andere als rosig. Jeder von uns wird wohl mit Belastungen fertig werden müssen – dennoch, oder gerade deswegen: legen wir alles in Gottes Hand. So bitten wir heute
Dass wir
uns von Herausforderungen nicht unterkriegen lassen
Dass wir auch eine Chance in allen
Krisen entdecken
Dass wir
bereit sind, immer wieder dazu zu lernen
Dass wir neue Impulse und neue Begeisterung in alte Gewohnheiten
bringen
dass wir abwägen können: was bleiben soll – und was sich ändern
muss
dass wir Offenheit und Ehrlichkeit in unsere Beziehungen bringen
dieser 1.Jänner ist auch Weltfriedenstag: auch heute bitten wir
inständig um ein Ende von Krieg und Gewalt – und wir bitten um eine gute
Zukunft für unsere Kinder und Jugendlichen und ganz besonders für alle kleinen Menschenkinder, die
heute geboren werden
Geben wir in Gottes Hand alle, deren Leben in diesem Jahr zu Ende gehen wird - Und danken wir für das Leben von Papst Benedikt dem XVI, der gestern am letzten Tag des alten Jahres gestorben ist.
So bitten wir an diesem ersten Tag des neuen Jahres: : Du guter Gott segne uns und behüte uns – lass uns und allen Menschen deine Nähe und deine Hilfe erfahren – heute und an allen Tagen unseres Lebens. amen
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Wie jede
Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen
heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird
vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse