Seiten

Freitag, 8. März 2024

Fürbitten 9.3. WORAUF es wirklich ankommt?

 


9.3.2024  Hos. 6.1.  Liebe will ich nicht Opfer  Lk.18.9 die Selbstgerechtigkeit der Frommen 

Um echte und falsche Frömmigkeit geht es heute in den beiden Lesungen des Gottesdienstes. In der jüdischen Bibel ist es der Prophet Hosea der 750 Jahre vor Jesus den Israeliten das Wort Gottes ausrichtet: Um eine Umkehr der Herzen geht es Gott, Liebe will ich, nicht (Schlacht)Opfer, Gotteserkenntnis statt (Brand)Opfer“, so sagt Jahwe. Also uns in der Fastenzeit gesagt: Es geht letztlich nicht um irgendeinen vordergründigen Verzicht auf dies oder jenes: es geht letztlich um eine ganz ehrliche Neubesinnung im Leben. Was sollte ich ändern, wo habe ich mich verrannt?

 Im Evangelium wird dann die Geschichte von zwei Männern erzählt, die in den Tempel kommen, um zu beten. Der eine, ein Pharisäer, ist hoch zufrieden mit sich selbst, er hält sich für gesetzestreu und fromm, ja, er dankt Gott sogar dafür, dass er nicht so ist wie andere Menschen. Der andere Mann, er hat als Zollbeamter keinen guten Ruf, dieser Zöllner fühlt sich als Sünder, er bittet im Tempel Gott um Erbarmen. Für Jesus ist klar, wie die Sache in den Augen Gottes ausgeht: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ Bitten wir heute

dass wir ehrlich mit uns selbst umgehen, nichts ist schwieriger als das

dass wir uns vor Selbstgerechtigkeit hüten

dass wir als brave Christen nicht glauben, der Himmel „stünde uns sowieso zu“,

dass wir Gott nicht zum Buchhalter degradieren, der uns für Gutes belohnt und für schlechtes bestraft

dass wir die Fastenzeit nicht benützen, um krampfhaft vielleicht ganz sinnlose Opfer zu bringen

dass wir uns immer mehr um diese Liebe bemühen, die allein sich Gott wünscht

dass wir aber auch die „Gottes Erkenntnis“ ernst nehmen, dass wir nicht stehen bleiben bei alten Gottesbildern und leer gewordenen Ritualen

und dass wir gerade in der Fastenzeit die Freude in allem suchen, dass wir täglich auch für uns selbst DANKE sagen dürfen und uns von Gott angenommen wissen

 Du guter Gott, wie sehr leben wir davon, dass DU gütig auf uns siehst – Hilf, dass auch wir einen gütigen und guten Blick auf Andere haben. Auch heute wieder bitten wir inständig um Frieden.

Amen

 

ERSTE LESUNG

Hos 6, 1-6

Lesung aus dem Buch Hosea

„Kommt, wir kehren zum Herrn zurück! Denn er hat Wunden gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird auch verbinden. Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet er uns wieder auf, und wir leben vor seinem Angesicht. Lasst uns streben nach Erkenntnis, nach der Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot; er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt.

Was soll ich tun mit dir, Efraim? Was soll ich tun mit dir, Juda? Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der bald vergeht. Darum schlage ich drein durch die Propheten, ich töte sie durch die Worte meines Mundes. Dann leuchtet mein Recht auf wie das Licht.  Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer“.

 

EVANGELIUM

Lk 18, 9-14

„In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Beispiel:

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem  Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“


https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-09