12.3.2024
Joh.5.1 Heilung am Teich Ez.47.1
Vom Wasser, vom lebensspendenden und auch heilenden Wasser ist heute in beiden Lesungen die Rede. Im Alten Testament sieht der Prophet Ezechiel den Tempel mit der Gegenwart Gottes als Quelle allen Wassers – Wasser, wie im Paradies.
Im Evangelium hören wir von einem Teich, zu dem kranke
Menschen strömen, um gesund zu werden. Aber die Sache hat einen Haken: man muss
als erster ins Wasser steigen, wenn dieses plötzlich in Wallung gerät. Bei diesem „Teich beim Schaftor“ sieht Jesus
einen verzweifelten Mann. Seit 38 Jahren, so erzählt dieser Gelähmte, warte er
auf eine Chance zum Gesundwerden. Aber er habe ja niemand, der ihn bis zum
Wasser trägt. Kein Helfer da, niemand, der sich für ihn Zeit nimmt, die
Konkurrenz beim heilsamen Wasser ist zu groß. Jesus reagiert spontan und unkompliziert.
„Steh auf, nimm deine Matte und geh“, sagt er – und dieser Mann kann durch die
Hilfe Jesu wirklich wieder gehen. Weil diese Heilung aber an einem Sabbat
geschieht, macht sich Jesus damit in den Augen der Pharisäer schuldig. Denn
HEILEN ist am heiligten Sabbat nach jüdischem Gesetzt verboten. Auch der geheilte
Mann hätte seine Bahre nicht tragen dürfen. Das ist der weitere wichtige Aspekt
der Geschichte, aber schauen wir hier auf den Kranken und seine Sehnsucht nach
Heilung. Bitten wir
dass wir selbst Menschen sein dürfen, die
anderen helfen, die Hilfe brauchen.
Dass auch wir ganz unkompliziert und konkret fragen, ob Hilfe gebraucht wird und wie wir helfen können
Dass wir unsere Hilfe aber auch nicht aufdrängen, dass wir niemand von unserer Hilfe abhängig machen
Dass wir selbst keine Scheu haben, auch für uns selbst um Hilfe zu bitten
dass wir den Sinn in manch eigener Krankheit erkennen, wenn sie einen zwingt, Lebensgewohnheiten zu ändern
Dass wir aber auch versuchen eine schwierige Situation, in der wir stecken, zu verändern. Dass wir nicht jahrzehntelang wie gelähmt am selben Fleck ausharren
Dass wir letztlich akzeptieren, dass es im Leben immer wieder Situationen gibt, die man einfach annehmen und ertragen muss
So bitten wir guter Gott um die Kraft, unser Leben anzunehmen, wie es ist. Wir bitten um Hilfe für alle, die Hilfe brauchen. Lass uns helfen, wo immer wir können. Amen
EVANGELIUM |
Joh 5, 1-16 |
Aus dem Evangelium nach Johannes
"Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war.
Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein.
Da sagte Jesus zu ihm:
Steh auf, nimm deine Bahre und geh!
Sofort wurde der Mann
gesund, nahm seine Bahre und ging.
Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte.
Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er
das an einem Sabbat getan hatte".
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-12