25.3. 2024 Karwoche Montag Joh.12.1 Jesus bei Marta Maria und Lazarus
Die Karwoche hat begonnen. Alle Erzählungen in den Evangelien dieser Tage kreisen um den Abschied. Um den bevorstehenden Tod Jesu. Es sind Berichte, erst Jahrzehnte nach dem Leben Jesu aufgeschrieben. Hervorgehoben wird, was im Blick zurück als besonders kostbar und wichtig erscheint. Heute wird von einem kleinen Fest im Haus von Lazarus berichtet. Es ist jener Lazarus, den Jesus aus dem Grab ins Leben zurückgeholt hat. Von großer Dankbarkeit ist bei diesem kleinen Fest die Rede, verschwenderisch wird Jesus bewirtet, Maria salbt seine Füße mit kostbarem Öl. Einer allerdings aus dem engsten Kreis Jesu beklagt das als „Verschwendung“. Besser hätte man das ganze Geld für die Armen ausgeben können. So sagt es Judas, der spätere „Verräter“. Sind uns solche Gedanken ganz fremd? Bitten wir heute
So bitten wir heute um die Großzügigkeit der Liebe –
Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden
dass wir nicht kleinlich aufrechnen,
was uns die Alten und die Armen, die Flüchtlinge und die
Sozialhilfe Bezieher kosten
lass uns sein wie Maria, die Jesus beim Essen die Füße salbt
mach uns großzügig und verschwenderisch
mit unserer Zuwendung überall dort
wo Menschen neben uns
oft ausgehungert sind nach Freundlichkeit und Mitgefühl
lass uns sein wie die Martha in dieser Erzählung
dass es uns Freude macht für andere da zu sein
mach unsere kleinen und großen Gemeinschaften
zu Orten der Gastlichkeit
wo Freunde und Fremde willkommen sind
lass uns sein wie Lazarus
hol auch uns heraus aus dem Begraben-sein
aus dem „wie Tod sein“ in vielen Sorgen und Ängstlichkeiten
lass uns das Leben feiern, auch wenn wir vom Tod stehen wissen
Jesus, bleibe aber auch dann bei uns wenn wir den Judas in uns entdecken
den, der sich nicht mitfreuen kann, den, der kleinlich ist und sich abseits stellt
den, der vielleicht auch neidisch und missgünstig ist
den, der dich liebt und der dich doch anders will
Jesus, nimm uns auch dann an, wenn unser Herz bitter ist
behüte uns und verlasse uns nicht
Amen
EVANGELIUM |
Joh 12, 1-11 |
Aus dem Evangelium nach Johannes
Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo
Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein
Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch
waren.
Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.
Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.
Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-25