Seiten

Dienstag, 19. März 2024

Fürbitten 20.3. Mut zur Wahrheit - aber was ist "Wahrheit"?

 


20.3.2024  Joh 8.31  die Wahrheit wird euch frei machen + Jünglinge im Feuerofen Dan 3

Von der verstorbenen Kärntner Schriftstellerin Ingeborg Bachmann gibt es den Satz „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ Schon mehr als 2000 Jahre zuvor sagte Jesus von Nazareth: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen“. Aber: „Was ist Wahrheit“?  Auch der römische Statthalter Pilatus wird das Jesus fragen: und dann seine Hände in Unschuld waschen, wenn er Jesus, einen Schuldlosen, zum Tod verurteilt. In der 1. Lesung aus der hebräischen Bibel haben wir die legendäre Geschichte von den „Drei Jünglingen im Feuerofen“ gehört. Drei junge Juden, die in der Gefangenschaft in Babylon bereit sind für ihren Glauben einen furchtbaren Tod auf sich zu nehmen. Gott wird sie retten. Bitten wir darum, dass wir – gerade in Zeiten wie diesen - nach der Wahrheit und der Wahrhaftigkeit in unserm eigenen Leben suchen:

 

Bitten wir zuallererst für all die Menschen, die auch heute für ihren Glauben und ihre Überzeugung verfolgt werden und nur zu oft ihr Leben aufs Spiel setzen. 

Bitten wir für uns als Gesellschaft, dass wir in dieser Zeit der „Zeitenwende“ die richtigen Antworten und das richtige Handeln finden

Dass wir persönlich uns nicht aus der Verantwortung stehlen, wenn klare Standpunkte gefragt sind, dass wir uns zu Wort melden, wenn Unrecht beim Namen genannt werden muss

dass wir uns die Wahrheit nicht zurechtbiegen, um einen falschen Kompromiss zu finden

dass wir uns getrauen, einen Kurs zu ändern, wenn wir ihn als falsch erkennen

dass wir die Motive und Absichten unseres Handelns immer wieder hinterfragen

bitten wir aber auch, dass wir aber keine Wahrheitsfanatiker und Fundamentalisten werden: sondern immer wieder um neue Blickpunkte und Perspektiven ringen

 so bitten wir im Namen Jesu, Amen

 

ERSTE LESUNG

Dan 3, 14-21.49.91-92.95

 

Lesung aus dem Buch Daniel

"In jenen Tagen sprach König Nebukadnezzar: Ist es wahr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego: Ihr verehrt meine Götter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, das ich errichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang der Hörner, Pfeifen und Zithern, der Harfen, Lauten und Sackpfeifen und aller anderen Instrumente hört, sofort niederzufallen und das Standbild anzubeten, das ich habe machen lassen, ist es gut; betet ihr es aber nicht an, dann werdet ihr noch zur selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten?

Schadrach, Meschach und Abed-Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar: Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren, uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet hast.

Da wurde Nebukadnezzar wütend; sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn über Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er ließ den Ofen siebenmal stärker heizen, als man ihn gewöhnlich heizte. Dann befahl er, einige der stärksten Männer aus seinem Heer sollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego fesseln und in den glühenden Feuerofen werfen.

Da wurden die Männer, wie sie waren - in ihren Mänteln, Röcken und Mützen und den übrigen Kleidungsstücken - gefesselt und in den glühenden Feuerofen geworfen.

Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja und seinen Gefährten in den Ofen hinabgestiegen. Er trieb die Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus

Da erschrak der König Nebukadnezzar; er sprang auf und fragte seine Räte: Haben wir nicht drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Sie gaben dem König zur Antwort: Gewiss, König! Er erwiderte: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt, und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn.

Da rief Nebukadnezzar aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.“

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-20