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Dienstag, 26. März 2024

Fürbitten 27.3. Gibt es auch einen JUDAS in mir?

 


27.3.2024 Mt. 26.14   Judas

Drei Tage lang war nun Judas Iskariot eine der Hauptfiguren in den Evangelien. Er, der Verräter, der Mann, der seinen Freund und Weggefährten für dreißig Silberlinge verrät und ausliefert. Ein Mensch, der sich nach dieser Tat dann selbst richtet, niemand weiß, was in ihm vorgegangen ist, und worum er zu all dem fähig war. Diesen Judas aber sollen wir nicht verächtlich zur Seite schieben. „Unseren Bruder Judas“ nennt ihn sogar der ehemalige Salzburger Erzbischof Kothgasser in einem Buch. Ja, denn Judas kann auch ein Teil von uns selbst sein. Nicht, weil wir andere so oft verraten – sondern weil wir immer wieder in Gefahr sind, UNS SELBST zu verraten, uns selbst untreu zu sein. Bitten wir heute nur still : „Jesus, hilf mir“


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich nicht getraue, für jemand einzustehen, der die Mehrheit gegen sich hat


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich mit einer anderen Meinung, mit einem anderen Standpunkt nicht unbeliebt machen will


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich nach anderen richte und nicht tue, was für mich selbst das Richtige ist


wenn ich mich selbst verrate, weil mir der Mut fehlt, ehrlich über meine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken

 

wenn ich mich selbst verrate, weil mich Neid und Eifersucht oft Dinge verzerrt sehen lassen

 

wenn ich mich selbst verrate, weil ich nicht großzügig aus Liebe handle, sondern aufrechne, was mir selbst abgeht

 

wenn ich mich selbst verrate, weil ich mir – aus Ängstlichkeit oder Bequemlichkeit - nichts Neues zutrauen will

 

Du guter Gott – du kennst unsere Zerrissenheit, unsere Halbheiten, unsere Feigheit. Hilf uns heraus, aus allem, was uns selbst nicht guttut und auch den anderen schadet. In diesem Vertrauen leben wir und danken wir Dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 

 

 

EVANGELIUM

Mt 26, 14-25

 

+ Aus dem Evangelium nach Matthäus

„In jener Zeit ging einer der Zwölf  namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.

 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es“.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-