17.3.2024
5.Fastensonntag Jer. 31.31 Joh.12.24 Weizenkorn
Mit dem fünften
Sonntag in der Fastenzeit beginnt für die römisch-katholische Kirche die
sogenannte "Passionszeit. In dieser Zeit werden in vielen Kirchen die
Kreuze verhüllt. Ein Zeichen für die bevorstehende Passion, das Leiden Jesu,
sein Tod am Kreuz. Im Evangelium heute spricht
Jesus vom Weizenkorn, das nur dann fruchtbar ist, wenn es zuvor in die Erde
versenkt wird und scheinbar stirbt. Es ist ein Gesetz des Lebens: Etwas muss zu Ende gehen,
damit Neues entsteht. Auch das Sterben gehört zum Leben, und doch entsteht
immer wieder Leben.
"Passion" bedeutet aber nicht nur Leiden. Sprichwörtlich bedeutet
Passion auch , eine Leidenschaft zu haben, ganz für eine Sache aufzugehen. Das
ist auch etwas wunderbar Lebendiges. Der Prophet Jeremia drückt es etwa so:
Gott selbst schließt einen neuen Bund mit uns, er selbst schreibt sich uns ins
Herz. Das lässt großes Vertrauen und Freude zu. Bitten wir
heute:
dass uns die Einschränkungen
nicht bedrücken, sondern dass wir immer mehr die Leichtigkeit spüren, zu der
sie uns verhelfen
dass uns das Loslassen keine
Angst macht, sondern dass wir das mehr an Freiheit spüren, dass es uns bringt
dass wir uns nicht so viel mit „Warum“
Fragen herumquälen, sondern immer besser lernen, das Leben zu akzeptieren, wie
es ist
dass wir aber auch "voll
Passion, voll Leidenschaft" leben, dass wir uns engagieren und
mit Freude tun, was wir tun
dass auch unser Glaube "voll
Passion" ist,voll Leidenschaft und
Hingabe ist, so wie auch Jesus gelebt hat
dass wir nicht den Tod und das
Sterben fürchten, sondern dahinter das Leben sehen.
So bitten wir, dass uns diese letzten zwei
Wochen der Fastenzeit nicht niederdrücken, sondern dass es uns immer mehr leichter
ums Herz wird, weil wir an Ostern glauben.
Amen
Erste
Lesung Jer 31, 31–34
aus dem Buch Jeremía gekürzt
„Siehe, Tage kommen – Spruch
des Herrn —da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen
neuen Bund…..
und so wird der Bund sein, den
ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe
– Spruch des Herrn:
Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben
und werde sie auf ihr Herz schreiben.
Ich werde ihnen Gott sein
und sie werden mir Volk sein.
Keiner wird mehr den andern belehren,
man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!,
denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten,
werden mich erkennen –
Spruch des Herrn.
Denn ich vergebe ihre Schuld,
an ihre Sünde denke ich nicht mehr“.
EvangeliumJoh
12, 20–33
Aus dem Evangelium nach
Johannes. gekürzt
Jesus sagte:
Die Stunde ist gekommen, dass
der Menschensohn verherrlicht wird.
Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein;
wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht.
Wer sein Leben liebt,
verliert es;
wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,
wird es bewahren bis ins ewige Leben.
Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach;
und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein…..“
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-17