14.3.2024 Ex.32.7 ein
langer mühsamer Weg
Drastisch wird heute in der Lesung geschildert, wie das ist, wenn Menschen zu lange auf die Einlösung einer Hoffnung, eines Versprechens warten müssen. Da ist zunächst große Begeisterung für das Neue, man bricht sozusagen zu neuen Ufern auf, man ist bereit Schwierigkeiten auf sich zu nehmen – aber wenn der Weg „ins Gelobte Land“ zu weit wird, wenn man kein Ziel mehr vor Augen hat: dann schlägt die Stimmung um. Dann setzt der Frust ein, dann sehnt man sich nach den alten Zuständen zurück, dann schlägt Hoffnung oft auch in Wut um. Kennen wir das nicht auch aus unserem eigenen Leben. Dass man an einen Punkt kommt, wo man erschöpft ist, wo man jeden Glauben verliert, wo man nur noch zynisch und frustriert ist. Gerade erst haben wir auch die mühsamen Jahre der Pandemie verdaut, da müssen wir uns mit massiven anderen Krisen auseinandersetzen. Dazu der Krieg vor unserer Haustüre, kein Ende in Sicht. Das „Murren des Volkes Israel“ können wir wohl nachvollziehen. Bitten wir heute
um Geduld und Ausdauer - für alle Menschen, die in diesen Tagen mit Schwierigkeiten und Problemen kämpfen, vor allem aber für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten
bitten wir um Geduld und Ausdauer für unsere alten Mitmenschen - für alle, die auf Pflege und Hilfe angewiesen sind, für die Kranken und für alle, die sich allein gelassen fühlen
Bitten wir um Geduld und Ausdauer - auch in den vielen mühsamen Diskussionen in kirchlichen Gremien - Beim Ringen um Erneuerungen und neue Wege
Bitten wir um Geduld und Ausdauer - Für uns selbst, überall dort wo sich Wünsche zerschlagen haben wo sich Pläne und Projekte nicht oder noch nicht verwirklichen lassen
Bitten wir um Geduld und Ausdauer - Dass wir auch in diesen letzten Tagen der Fastenzeit nicht die Geduld verlieren, dass wir an Veränderung glauben, auch an unsere eigenen und auch wenn sie manchmal so unerreichbar scheint
Ja, auch vielen von uns scheint diese Zeit wie ein langer Weg durch die Wüste. Wir bitten um Kraft, Hoffnung und Zuversicht. Und dass wir dabei das Gemeinsame über das Trennende stellen. Amen
ERSTE LESUNG |
Ex 32, 7-14 |
Lesung aus dem Buch
Exodus
"In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose: ...dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es. Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
Da versuchte Mose, den
Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen
dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus
Ägypten herausgeführt. Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht
hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden
verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn, und lass dich das
Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest.
Denk an deine Knechte,
an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen
zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die
Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich
euren Nachkommen geben, und sie sollen es für immer besitzen.
Da ließ sich der Herr
das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte“.
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