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Sonntag, 31. März 2024

Fürbitten 1.4. "Alles wirkliche Leben ist Begegnung"

 

1.4.2024  Ostermontag, MITEINANDER unterwegs sein - die Emmaus-Jünger  Lk.24.13

Gerade das heutige Evangelium macht es wieder ganz deutlich: Alle Auferstehungsgeschichten sind Begegnungsgeschichten. Jesus begegnet nach seinem Tod den Menschen, die ihm nahe waren. Und diese Menschen wiederum sind untereinander verbunden, sind gemeinsam auf dem Weg. Wie die Frauen, die zum Grab laufen, wie die Emmaus Jünger, die enttäuscht nach dem Tod Jesu gemeinsam auf ihrem Weg zurück nach Hause sind. Der Auferstandene schließt sich ihnen an, lange erkennen sie ihn nicht. Jesus ist MIT UNS , Jesus ist UNTER UNS, MITEINANDER erleben wir Auferstehung. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, so sagt es der jüdische Religionsphilosoph Martin Buben.  bitten wir 


lass uns miteinander unterwegs sein, damit wir Freude und Sorgen teilen können 

lass uns miteinander unterwegs sein, damit wir uns Hoffnung geben und einander aufrichten 

lass uns miteinander unterwegs sein und DICH in all den Menschen erkennen, denen wir heute begegnen 

und wir bitten: Geh DU mit uns, in dieser Zeit, wenn uns die Worte fehlen für das Leid so vieler Menschen

Geh DU mit uns, wenn sich Hoffnungen zerschlagen haben und wir den Kopf voll haben mit unseren Alltagssorgen 

Geh DU mit uns, damit wir Freude und Zuversicht und Dankbarkeit weitergeben können – weil wir dich erkennen, wenn du das Brot zum Leben mit uns teilst

 

so bitten wir, bleibe bei uns, ob es nun Abend oder Morgen wird: stärke unsere Gemeinschaften, unsere Freundschaften, unsere Beziehung untereinander, dass wir DIR dort begegnen, wo wir gerade sind. Stehe allen bei, die gerade jetzt auch zu Ostern die Erfahrung von Tod, Schmerz und Leid machen. Wir bitten im Namen Jesu. Amen


Evangelium1Lk 24, 13–35 

Aus dem Evangelium nach Lukas.

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.


Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm:
Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.

Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.


Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen?
Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten,
was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt!
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.


Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen.
Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn;
und er entschwand ihren Blicken.


Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück
und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten,
als er das Brot brach“.

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-04-01

Fürbitten 31.3. AUFERSTEHUNG: die Sehnsucht nach SHALOM

 



31.3.2024  OSTERSONNTAG 

Unsere Osterfreude ist groß - wir feiern Auferstehung – für uns sind die 40 Tage unserer Fastenzeit vorbei. Aber die Welt rund um uns hat sich nicht verändert. Hilflos erleben wir so viel an Leid und Elend und Gewalt, der Krieg in der Ukraine, die schreckliche Situation im Nahen Osten, zuletzt der Terroranschlag bei Moskau – es scheint wie eine endlose Reihe an Kartagen. UND DENNOCH: wir wollen an die Auferstehung glauben, wir glauben an sie, weil sie unser aller Leben trägt.  Leben ist Auferstehung, jeden Tag wieder. So bitten wir in dieser Stunde der Osterfreude:

 

Wir bitten um Auferstehung:   aus all dem Leid, der Gewalt, dem Wahnsinn, der sinnlosen Vernichtung in so vielen Teilen der Welt - dass wir nicht gefangen bleiben in einer Spirale von Krieg und Vergeltung, dass sich eine Chance auf Frieden zeigt


Wir bitten um Auferstehung:  für alle, die in Bitterkeit und Enttäuschung und Einsamkeit gefangen sind, auch für alle die krank und hilflos sind – wir bitten, dass wir selbst Menschen sein dürfen, die helfen und Hoffnung machen


Wir bitten um Auferstehung: damit auch unsere Herzen zur Ruhe kommen, damit wir unser Leben mit Freude und Dankbarkeit füllen können, mit Hoffnung und Zuversicht, in guten und in schweren Tagen 

    

Wir bitten um Auferstehung: "damit wir nicht müde werden, sondern dem Wunder immer wieder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten."      So hat es die Schriftstellerin Hilde Domin  formuliert 

        

Und mit dem Apostel Paulus bitten wir um Auferstehung an jedem neuen Tag:  „dass unser Leben, auferweckt in Christus, ganz hineingenommen ist in Gott“


So bitten wir in dieser Stunde: Guter Gott, führe uns zur Auferstehung, dass wir jeden Tag wieder - durch alle unsere Sorgen und Nöte hindurch – Deinen Frieden erfahren dürfen. Shalom, in einer Welt, die nichts so sehr Auferstehung braucht. Amen                                                                                                                                                                                                                                                                                               

                                                               

Evangelium   Joh 20, 1–18 

Aus dem Evangelium nach Johannes.

"Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als      Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein.
Er  sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte;
es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben
an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein;
er sah und glaubte.
Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.
Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.


Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf,
den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen,
wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen.


Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um
und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen:
Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.
18Maria von Mágdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte".

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/osterzeit/schott_anz/index.html?file=osterzeit%2Fostersonntag%2FTagB.htm

Freitag, 29. März 2024

30.3. KARSAMSTAG

 


30.3.2024   KARSAMSTAG   manchmal ist alles leer 

 

Der Karsamstag ist ein stiller Tag ohne liturgische Feier, ohne eigenen Gottesdienst.

Die Geschichte von Jesus ist an ihrem Ende angekommen.

Jesus ist gescheitert,

Jesus ist tot –

Wir sollten ihn nicht immer schon als „Auferstandenen“ sehen. 

Wir sollten nicht so schnell ins "Happy end" flüchten.

Die Leere aushalten,

die Ent-Täuschung 

Sich nichts schön reden


Es kann gut tun, keine Worte zu haben


Karsamstag

 

Niemals ist das Schweigen so groß
                      wie am Tag danach
Die Toten haben sich eingerichtet
In engen Särgen und Urnen
Und warten auf das was kommt
Ihre Erinnerungen haben sie mitgenommen
Und schützen sie vor dem Vergessen
Sie hoffen auf Heilung vieler Wunden
Und auf Vergebung ihrer Kriege
die nichts gebracht als nur Tod und Tränen
Von innen öffnen sie die Gräber und gehen
                       wenn unzerstörbares Leben sie ruft
das ihnen keiner mehr stehlen kann
Die verlassenen Gräber stehen offen
Damit aller Leichengeruch
                       göttlichem Lebensatem weicht

 

Wilhelm Bruners

FASTEN ??

 


Donnerstag, 28. März 2024

29.3. KARFREITAG - das Scheitern aushalten

 


29.3.2024   Gedanken am KARFREITAG

Heute ist Karfreitag – für uns Christen der Tag, an dem wir den Leidensweg Jesu, hin bis zum Kreuz, mitfühlen. Jesus ist am Kreuz gescheitert – wir sollten nicht so schnell die Auferstehung mitdenken. Wir sollten auch das Ende, wir sollten das Scheitern aushalten. So wie wir das viele Unverständliche in dieser Zeit aushalten müssen. Die schreckliche, kaum erträgliche Situation rund um Israel und die Situation der Palästinenser – der Krieg in der Ukraine, so viel Leid, so viel Zerstörung, so viele Tote und verzweifelte Existenzen. Wir spüren, wie angespannt auch die finanzielle und wirtschaftliche Situation für viele Menschen geworden ist, wir erleben die Probleme mit Gewalt und Aggression und Brutalität, die unter jungen Menschen zunehmen. Wir finden die Lösung nicht, für zugewanderte Menschen, denen wir Sicherheit geben sollten. Wir sind an so vielen Enden und Ecken ratlos, verunsichert, verängstigt. Ohne Antworten auf viel zu viele Fragen.  In der Karfreitagsliturgie der Kirche gibt es heute die großen Fürbitten für die ganze Welt – gehen wir hier in der Stille am morgen nur ein wenig unseren eigenen Fragen nach

 

Was macht mir Angst  Wo fühle ich mich hilflos

Wo spüre ich eigenes Unvermögen, Unzufriedenheit, Rastlosigkeit

Halte ich das Scheitern aus, das eigene persönliche scheitern…immer wieder

Habe ich noch Vertrauen, Vertrauen auch in einen guten Gott

 Finde ich Hilfe gegen Traurigkeit, gegen Bitterkeit, gegen Mutlosigkeit

Wie weh tut mir unverstanden sein, Einsamkeit

Halte ich es aus, oft keinen Trost für andere zu haben

Halte ich es aus, selbst ungetröstet zu sein

Halte ich die Stille aus, die keine Antworten gibt


Bitten wir mit Worten des indischen Dichters Rabindranath Tagore 

  

Du guter Gott, Lass mich nicht bitten,vor Gefahr bewahrt zu werden, aber lass mich dich bitten, dass ich den schwierigen Situationen meines Lebens furchtlos begegne

 

Du guter Gott, lass mich nicht das Ende meiner Schmerzen erflehn, aber ich bitte dich um ein starkes Herz, das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.

 

Du guter Gott, Lass mich in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln weil ich glaube, keine Hilfe zu finden, aber lass mich dich bitten, dass ich meine eigene Stärke und Kraft entdecke

 

Du guter Gott, lass mich nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen, sondern lass mich im Vertrauen auf Dich hoffen, dass ich Geduld habe, 


Du guter Gott, schenke mir die Gnade nicht zu versagen und kein Feigling zu sein, lass mich nicht ein Mensch sein dem nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 

 

Du guter Gott, was immer mit mir geschieht, um das eine bitte ich Dich - lass mich immer den Halt deiner Hand fühlen, gerade dann, wenn ich versage und ganz klein bin.

 

bitten wir besonders für all die Menschen, die in den nächsten Stunden „mitten aus dem Leben“ gerissen werden: durch eine schon lange andauernde schwere Erkrankung, durch einen Unfall, durch Gewalt und auch im Krieg.  – bitten wir, dass es für sie und für uns alle eine Auferstehung aus dem Tod gibt. Auch jetzt im Leben schon.     Amen


Die Leidensgeschichte Jesu, wie sie heute in den Kirchen gelesen wird

nach Johannes. 18.1

„Jesus ging mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein.
Auch Judas, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft
mit seinen Jüngern zusammengekommen war. Judas holte die Soldaten
und die Gerichtsdiener der Hohepriester und der Pharisäer und kam dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.
Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie:
Wen sucht ihr?
Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret.
Er sagte zu ihnen: Ich bin es.
Auch Judas, der ihn auslieferte, stand bei ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden.

Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr?
Sie sagten: Jesus von Nazaret.
Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin.
Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese gehen!
So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.
Simon Petrus, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, traf damit den Diener des Hohepriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener aber hieß Malchus.
Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide!
Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat – soll ich ihn nicht trinken?

Die Soldaten, der Hauptmann und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kájaphas, der in jenem Jahr Hohepriester war.
Kájaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.
Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohepriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des Hohepriesters. Petrus aber blieb draußen am Tor stehen.
Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohepriesters, heraus;
er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein.
Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen?
Er sagte: Ich bin es nicht.
Die Knechte und die Diener hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.


Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.
Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. Warum fragst du mich? Frag doch die, die gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; siehe, sie wissen, was ich geredet habe.
Als er dies sagte, schlug einer von den Dienern, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Antwortest du so dem Hohepriester?
Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe,
dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich?
Da schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohepriester Kájaphas.


Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sagten sie zu ihm:
Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern?
Er leugnete und sagte: Ich bin es nicht.
Einer von den Knechten des Hohepriesters, ein Verwandter dessen,
dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn.

Von Kájaphas brachten sie Jesus zum Prätórium; es war früh am Morgen.
Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden,
sondern das Paschalamm essen zu können.
Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte:
Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?
Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.
Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz!
Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemanden hinzurichten.
So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, welchen Tod er sterben werde.
Da ging Pilatus wieder in das Prätórium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete:
Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt?
Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester
haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.
Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König?
 Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
 Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
Pilatus sagte zu ihm:  Was ist Wahrheit?


Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr seid aber gewohnt, dass ich euch zum Paschafest einen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König  der Juden freilasse?
Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Bárabbas!  Bárabbas aber war ein Räuber.

Darauf nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln.
Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Sie traten an ihn heran
und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht.

Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen:  Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keine Schuld an ihm finde.


Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel.
Pilatus sagte zu ihnen: Seht, der Mensch!
Als die Hohepriester und die Diener ihn sahen, schrien sie: Kreuzige ihn,
kreuzige ihn!
Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm.
Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich zum Sohn Gottes gemacht hat.
Als Pilatus das hörte, fürchtete er sich noch mehr. Er ging wieder in das Prätórium hinein und fragte Jesus: Woher bist du?
Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?
Jesus antwortete ihm: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat auch der eine größere Sünde, der mich dir ausgeliefert hat.


Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du diesen freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich zum König macht, lehnt sich gegen den Kaiser auf.
Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithóstrotos, auf Hebräisch Gábbata, heißt.

Es war Rüsttag des Paschafestes, ungefähr die sechste Stunde.
Pilatus sagte zu den Juden: Seht, euer König!
Sie aber schrien: Hinweg, hinweg, kreuzige ihn!
Pilatus sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen?
Die Hohepriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.

Sie übernahmen Jesus. Und er selbst trug das Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Gólgota heißt.
Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen,
in der Mitte aber Jesus.

Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen und oben am Kreuz befestigen;
die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Diese Tafel lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde,
nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.


Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider
und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen,
sondern darum losen, wem es gehören soll.
So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies taten die Soldaten.


Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Mágdala.
Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!
Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

Danach, da Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.
Ein Gefäß voll Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm voll Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.


Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er:
Es ist vollbracht!
Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.

Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats
nicht am Kreuz bleiben sollten – dieser Sabbat war nämlich ein großer Feiertag –,baten die Juden Pilatus, man möge ihnen die Beine zerschlagen
und sie dann abnehmen.
Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen
und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt
und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte:
Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.
Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.


Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen,
und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
Es kam auch Nikodémus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloë, etwa hundert Pfund.


Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden,
zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten
und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-29

 

 

 

Mittwoch, 27. März 2024

Fürbitten 28.3. Vom Schmerz und der Zärtlichkeit des Abschieds

 


28.3.2024  GRÜNDONNERSTAG 

Heute am Gründonnerstag werden in allen Kirchen nur Abendmessen gefeiert - zur Erinnerung an das letzte Beisammensein Jesu mit seinen Freunden. „Das letzte Abendmahl“ – wir haben es in vielen künstlerischen Ausformungen vor Augen.  Für Jesus sind es die Stunden vor seinem Tod – die Jünger aber können die Dramatik dieses „letzten Abendmahles“ natürlich nicht verstehen.  Sie sind verwirrt, als Jesus plötzlich aufsteht und beginnt, ihnen die Füße zu waschen.  Eine Geste der Zärtlichkeit, eine Geste des Abschieds, fast ein verzweifeltes liebevolles TUN. Mit der flehenden Bitte: „So sollt auch ihr einander nah sein, so sollt auch ihr einander eure Liebe zeigen“ Auch heute werden in vielen Kirchen solche symbolischen Fußwaschungen durchgeführt:  Vor zwei Jahren etwa besuchte Papst Franziskus dafür das Gefängnis der italienischen Hafenstadt Civitavecchia und vollzog die Fußwaschung an zwölf ausgewählten Häftlingen, Frauen wie Männern. Welchen Sinn machen solch symbolische Handlungen? Es beginnt ja bereits mit dem Knieen vor einem anderen.  Bitten wir

dass auch uns immer wieder im Alltag Gesten der Zärtlichkeit gelingen

dass wir einander respektvoll nahe sein können

dass wir aufmerksam und behutsam miteinander umgehen

dass wir be-dienen, uns nicht selbst in den Mittelpunkt stellen

dass wir uns vor anderen auch klein machen können

dass wir selbst Nähe und Zärtlichkeit zulassen können und nicht abwehren

dass wir Gutes genießen, das uns geschenkt wird

dass wir immer wieder einen Ort finden, an dem wir uns angenommen fühlen, an dem wir – symbolisch - die Füße von uns strecken und einfach nur ausruhen können

 

Du guter Gott hilf, dass wir einander guttun können, dass wir uns einander zuneigen, dass wir uns klein machen können, um einander näher zu sein. Darum bitten wir an diesem Tag, der uns in das Geheimnis unseres Lebens und Sterbens führen wird. amen

 

Evangelium Joh 13, 1–15

Aus dem Evangelium nach Johannes.

„Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.
Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen
und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.


Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte,
sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?
Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben,
damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-28

FASTEN ??

 


Dienstag, 26. März 2024

Fürbitten 27.3. Gibt es auch einen JUDAS in mir?

 


27.3.2024 Mt. 26.14   Judas

Drei Tage lang war nun Judas Iskariot eine der Hauptfiguren in den Evangelien. Er, der Verräter, der Mann, der seinen Freund und Weggefährten für dreißig Silberlinge verrät und ausliefert. Ein Mensch, der sich nach dieser Tat dann selbst richtet, niemand weiß, was in ihm vorgegangen ist, und worum er zu all dem fähig war. Diesen Judas aber sollen wir nicht verächtlich zur Seite schieben. „Unseren Bruder Judas“ nennt ihn sogar der ehemalige Salzburger Erzbischof Kothgasser in einem Buch. Ja, denn Judas kann auch ein Teil von uns selbst sein. Nicht, weil wir andere so oft verraten – sondern weil wir immer wieder in Gefahr sind, UNS SELBST zu verraten, uns selbst untreu zu sein. Bitten wir heute nur still : „Jesus, hilf mir“


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich nicht getraue, für jemand einzustehen, der die Mehrheit gegen sich hat


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich mit einer anderen Meinung, mit einem anderen Standpunkt nicht unbeliebt machen will


wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich nach anderen richte und nicht tue, was für mich selbst das Richtige ist


wenn ich mich selbst verrate, weil mir der Mut fehlt, ehrlich über meine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken

 

wenn ich mich selbst verrate, weil mich Neid und Eifersucht oft Dinge verzerrt sehen lassen

 

wenn ich mich selbst verrate, weil ich nicht großzügig aus Liebe handle, sondern aufrechne, was mir selbst abgeht

 

wenn ich mich selbst verrate, weil ich mir – aus Ängstlichkeit oder Bequemlichkeit - nichts Neues zutrauen will

 

Du guter Gott – du kennst unsere Zerrissenheit, unsere Halbheiten, unsere Feigheit. Hilf uns heraus, aus allem, was uns selbst nicht guttut und auch den anderen schadet. In diesem Vertrauen leben wir und danken wir Dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 

 

 

EVANGELIUM

Mt 26, 14-25

 

+ Aus dem Evangelium nach Matthäus

„In jener Zeit ging einer der Zwölf  namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.

 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es“.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-

Montag, 25. März 2024

Fürbitten 26.3 noch ehe der Hahn kräht ....

 

26.3.2024 Joh 13.21-38 Verrat und Verräter 

 Vom Verrat und von Verrätern erzählt heute das Evangelium. Jesus ist mit allen Jüngern beisammen, es ist „das letzte Abendmahl“. Jesus weiß und sagt es, dass einer in der Tischgemeinschaft ihn verraten wird. Es ist Judas. Aber eigentlich sitzt auch noch ein zweiter Verräter in der Runde. Petrus. Wortreich versichert er Jesus: „mein Leben würde ich für dich hingeben“ – aber Jesus sagt es ihm voraus: „Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“ – das ist ein geflügeltes Wort geworden in Situationen, wo man seinem Gegenüber die meist wortreich beteuerte Loyalität und Treue nicht abnimmt. Nur wenige Stunden später wird Petrus tatsächlich aus Ängstlichkeit und Feigheit leugnen, dass er „diesen Mann“, dass er Jesus kennt. 

Bitten wir heute für alle, die in Gefahr sind, sich wie Judas in eine große Schuld zu verstricken

Für alle, die untreu werden und andere damit tief verletzen

Für alle, die für einen persönlichen Vorteil andere „verraten“, das heißt anderen bewusst Schaden zufügen

Bitten wir für uns selbst, dass wir uns nicht wie Petrus in heiklen Situationen von anderen distanzieren

Dass wir uns in kritischen Momenten nicht aus Feigheit „verleugnen lassen“ und nicht klar Stellung beziehen

Dass wir uns aber auch selbst treu bleiben und uns nicht aus falscher Rücksicht verbiegen 

Bitten wir für alle, die sich gerade in diesen vorösterlichen Tagen verlassen fühlen

Bitten wir für alle, die in großer Angst und Unsicherheit leben

Bitten wir für die Politiker und Entscheidungsträger in dieser schwierigen Zeit

So bitten wir um die Fähigkeit, auch in kritischen Situationen das Richtige zu tun. Wir bitten um Anstand und Mut, auch in unserem kleinen Alltag.  Amen

 

EVANGELIUM

Joh 13, 21-33.36-38

 

Aus dem Evangelium nach Johannes

 "In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.

Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den  Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?

Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald!

Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.

Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen! oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.

Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.

Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.

Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen".


https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-26

FASTEN ??

 


Sonntag, 24. März 2024

Fürbitten 25.3. gibt es FREUDE - auch wenn man um den Tod weiß?

 


25.3. 2024  Karwoche Montag    Joh.12.1 Jesus bei Marta Maria und Lazarus 

Die Karwoche hat begonnen. Alle Erzählungen in den Evangelien dieser Tage kreisen um den Abschied. Um den bevorstehenden Tod Jesu. Es sind Berichte, erst Jahrzehnte nach dem Leben Jesu aufgeschrieben. Hervorgehoben wird, was im Blick zurück als besonders kostbar und wichtig erscheint. Heute wird von einem kleinen Fest im Haus von Lazarus berichtet. Es ist jener Lazarus, den Jesus aus dem Grab ins Leben zurückgeholt hat. Von großer Dankbarkeit ist bei diesem kleinen Fest die Rede, verschwenderisch wird Jesus bewirtet, Maria salbt seine Füße mit kostbarem Öl. Einer allerdings aus dem engsten Kreis Jesu  beklagt das als  „Verschwendung“. Besser hätte man das ganze Geld für die Armen ausgeben können. So sagt es Judas, der spätere „Verräter“. Sind uns solche Gedanken ganz fremd?  Bitten wir heute

 

So bitten wir heute um die Großzügigkeit der Liebe –

Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden

dass wir nicht kleinlich aufrechnen,

was uns die Alten und die Armen, die Flüchtlinge und die Sozialhilfe Bezieher kosten

 

lass uns sein wie Maria, die Jesus beim Essen die Füße salbt

mach uns großzügig und verschwenderisch

mit unserer Zuwendung überall dort

wo Menschen neben uns

oft ausgehungert sind nach Freundlichkeit und Mitgefühl

 

lass uns sein wie die Martha in dieser Erzählung

dass es uns Freude macht für andere da zu sein

mach unsere kleinen und großen Gemeinschaften

zu Orten der Gastlichkeit

wo Freunde und Fremde willkommen sind

 

lass uns sein wie Lazarus

hol auch uns heraus aus dem Begraben-sein

aus dem „wie Tod sein“ in vielen Sorgen und Ängstlichkeiten

lass uns das Leben feiern, auch wenn wir  vom Tod stehen wissen

 

Jesus, bleibe aber auch dann bei uns wenn wir den Judas in uns entdecken

den, der sich nicht mitfreuen kann, den, der kleinlich ist und sich abseits stellt

den, der vielleicht auch neidisch und missgünstig ist

den, der dich liebt und der dich doch anders will

Jesus, nimm uns auch dann an, wenn unser Herz bitter ist

behüte uns und verlasse uns nicht

Amen

 

EVANGELIUM

Joh 12, 1-11

 

 

Aus dem Evangelium nach Johannes

Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.

Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.

Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.

Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-25



immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Sei absichtslos. Vermeide die Hintergedanken. Verschweige nichts. Sei weich und stark. Lass dich ein und verachte den Sieg. ..Sei erschütterbar. Zeig deine Augen, wink die andern in die Tiefe, sorge für den Raum und betrachte einen jeden in seinem Bild. Entscheide nur begeistert. Scheitere ruhig. Vor allem hab Zeit und nimm Umwege. Überhör keinen Baum und kein Wasser. ..bück dich nach Nebensachen, weich aus in die Menschenleere, pfeif auf das Schicksalsdrama“       Über die Dörfer  Peter Handke

  

"Was unsere Seele am schnellsten und schlimmsten abnützt,
das ist:  Verzeihen ohne zu vergessen." Arthur Schnitzle

 

"Annäherungen an die Wirklichkeit

nicht durchblicken sondern anblicken

nicht im Griff habensondern ergriffen sein

 ... so werden wir wirklich - wir " Andreas Knapp

 

„Manche sehen die Dinge wie sie sind und sagen: Warum?

Ich träume von Dingen, die noch nie da waren und sage mir: Warum nicht?“ George Bernard Shaw

  

"Mit verbundenen Augen die Wurzeln des Himmels

erblicken..

Mit verbundenen Ohren dem Kindchen lauschen

Shalom

in einer Welt die

noch nicht geboren ist" (Rose Ausländer)

 

 

"Nein,
ich muss mir auch von mir nicht alles gefallen lassen" Viktor Frankl

  

"Man muss es schaffen mit der Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt. Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht, wenn man in ihr ist" Arno Geiger bei der Betreuung seines demenzkranken Vaters

 

Count your gains Instead of your losses,
Count your joys Instead of your woes,
Count your friends ...Instead of your foes,
Count your smiles Instead of your tears,
Count your courage Instead of your fears,
Count your health Instead of your wealth,
Count your blessings
instead of your crosses..
aus einem Fastenzeit-Kalender

 

„Die Kunst eines erfüllten Lebens
ist die Kunst des Lassens:
Zulassen - Weglassen - Loslassen“ Ernst Ferstl

 

„Es gibt nur ein einziges Fleckchen im Universum,
das Sie mit Sicherheit verbessern können:
Ihr eigenes Ich.“ Aldous Huxley

 

 

„Bedenke: Nicht zu bekommen, was man will,

ist manchmal ein großer Glücksfall.“   Dalai Lama

 

 

„Gott, befreie mich von dem
Verlangen, jedermanns
Angelegenheiten in Ordnung bringen
zu wollen...und  bewahre mich vor der unheilvollen
Angewohnheit zu meinen, ich müsse
zu allem etwas sagen und das bei
jeder Gelegenheit“. Theresia v.Avila