Foto Samya Hamieda Lind, Abdruck genehmigt
17.4.2019 „Judas“
Drei
Tage lang war Judas Iskariot in diesen Tagen seit Palmsonntag eine der
Hauptfiguren in den Evangelien. Er, der Verräter, der Mann, der seinen Freund
ausgeliefert hat, der Feigling, der sich dann umbringt. Aber dieser Judas ist
durchaus auch ein Teil von uns selbst. „Unser Bruder Judas“ nennt ihn sogar der
ehemalige Salzburger Erzbischof Kothgasser in einem Buch.
Ja,
Judas ist ein Teil von uns. Nicht, weil wir andere so oft verraten – sondern
weil wir immer wieder UNS SELBST verraten, uns selbst untreu sind.
Bitten
wir heute nur still für uns : „Jesus, hilf mir“
wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich
mit einer anderen Meinung nicht unbeliebt machen will
wenn ich mich selbst verrate, weil es mir
unbequem ist, zu sagen, was ich wirklich denke
wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich
nach anderen richte und nicht tue, was für mich das Richtige ist
wenn ich mich selbst verrate, weil mir der Mut
fehlt, ehrlich über meine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken
wenn ich mich selbst verrate, weil mich Neid
und Eifersucht oft Dinge verzerrt sehen lassen
wenn ich mich selbst verrate, weil ich nicht großzügig
aus Liebe handle, sondern aufrechne, was mir selbst abgeht
Du
guter Gott – wir glauben ganz fest, dass auch Judas die Verzeihung und
Versöhnung mit Jesus gefunden hat. Auch unsere Zerrissenheit kennst Du, unsere
Halbheiten, unsere Feigheit. Hilf uns heraus, aus allem, was uns selbst nicht
gut tut und auch den anderen schadet. In diesem Vertrauen leben wir und danken
wir Dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen