die
Lesungen für den Gottesdienst heute sind wie ein Drama komponiert. In der
jüdischen Bibel hören wir einige der wunderschönsten Worte an Zuversicht und
Vertrauen: durch den Propheten Jesaia verspricht Gott: „ICH werde dich erhören,
ICH werde dir helfen ... vergisst denn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter
ihren Sohn…und selbst wenn sie es täte, ICH DEIN GOTT vergesse dich nicht. Im
Evangelium aber spürt man, wie sich die Schlinge um Jesus zuzieht, wie sich das
Drama seines Todes vorbereitet. Ist nicht gerade Jesus ein Beispiel dafür, wie sehr von Gott-verlassen man sein kann? Wird er nicht am Kreuz beten: Mein Gott mein
Gott, warum hast du mich verlassen? Auch in
unserem Leben liegt es so oft dicht beisammen: Hoffnung, Vertrauen und – auch das
Entsetzen, als hätte Gott einen vergessen:
bitten wir und halten wir Stille
für alle, die wir im Herzen tragen
für alle, die uns ihre Sorgen und Nöte anvertraut haben Stille
für alle, die uns weh getan haben
für Menschen, die an anderen schuldig geworden
sind
für die Kinder ringsum und weltweit, um ihr
Recht auf Liebe, Leben und Freude
für die alten Menschen in ihrer Hilflosigkeit
und Abhängigkeit
für die Kranken, die schwer Kranken und für
alle, die heute sterben werden
bitten wir,
dass wir es ertragen in diesem Spannungszustand zu leben: zutiefst hoffen und
doch immer wieder auch Enttäuschung aushalten
dass wir
uns nicht gegen so vieles absichern und versichern wollen
bitten wir,
dass wir Unvorhergesehenes annehmen können, vor allem auch solches, das uns tief
verunsichert, dass wir zu-lassen können,
was Gott gerade auch heute wieder von uns will
So bitten wir dich guter Gott, lass uns immer wieder deiner
Zusage hören: „Ich dein Gott verlasse dich nicht“. Wir legen
unseren Tag ganz in deine Hände, hilf uns vertrauen. Amen