Foto Irmgard Czerny
vermutlich macht auch das am "am Krebs" Angst. Dass es so entsetzlich schnell gehen kann - dass man so schnell und unvermutet vor dieser Diagnose stehen kann. Fast jeder, den ich mit einer Krebserkrankung kenne, erzählt es ähnlich. "Damit hatte ich ja gar nicht gerechnet". Ich erinnere mich, mein Mann hatte arge Rückenschmerzen, man tippte auf Rheuma, auf Verkühlung - plötzlich war es fortgeschrittener Lungenkrebs. Ähnlich war es ja bei Irmgard selbst. Zuerst nur eine vom Arzt diagnostizierte Drüsenschwellung - die sich dann als Metastase des erst danach diagnostizierten Zungengrundkarzinoms herausgestellt hat.
Im Krebsrehab-Zentrum Sonnberghof lernt Irmgard eine Angestellte kennen, mit der sie sich befreundet. WENIG SPÄTER ....aber das erzählt diese Geschichte
Im Krebsrehab-Zentrum Sonnberghof lernt Irmgard eine Angestellte kennen, mit der sie sich befreundet. WENIG SPÄTER ....aber das erzählt diese Geschichte
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Der (leider im Nachhinein) "makabre" Beginn einer Freundschaft
Eine
der Einstellungen bei den Dreharbeiten im September 2011 für den
Fernsehbeitrag in ‚bewußt gesund‘ war das Testen unterschiedlicher
Schokoladesorten; ob, und wenn ja, wie verschiedene PatientInnen nach
Chemotherapie oder Bestrahlungen den Geschmack wahrnehmen.Der TV Beitrag wurde im Sonnberghof gedreht Da musste
außer mir noch wer gefunden werden, der sich sozusagen für "das Testschmecken" ‚hergab‘.
Und, weil keine PatientInnen bereit waren, bat man eine Mitarbeiterin,
die Person, die für die Organisation sämtlicher Veranstaltungen des
Sonnberghofs verantwortlich ist, an der Geschmackstestung teilzunehmen;
eine ‚Dame mit Hang zum Perfektionismus vom Scheitel bis zur Sohle‘; was
anfangs etwas Befremdung unter dem Team auslöste, heißt es doch ‚der
erste Eindruck entscheidet‘. Aber bereits der zweite Eindruck ergab
aber ein völlig anderes, durchwegs positives Bild dieser Person. Man
machte sie also darauf aufmerksam, daß sie in den Augen der
ZuseherInnen, wenn sie neben mir steht, auch als Krebspatientin gelten
würde – ob ihr das was ausmache. Sie verneinte, die Einstellung wurde
gedreht und Anfang November der Beitrag ausgestrahlt.
Fast
zeitgleich erhielt ich von dieser Dame die erschreckende Aussage:
stellen sie sich vor, Frau Czerny, jetzt habe ich wirklich Krebs. Ein
kalter Schauer läuft mir heute noch jedes Mal über den Rücken, wenn
davon die Rede ist, denn genau betrachtet, hatte ja ihr Immunsystem
bereits zum Zeitpunkt des Drehs entschieden, den Krebs über die Haut an
der Nase ausbrechen zu lassen. Und es war nur mehr eine Frage der Zeit,
wann dies geschieht. Denn die Disposition, Krebs zu bekommen, tragen
alle Menschen in sich, aber warum, wodurch und bei welchem Organ, bei
welchem Teil des Körpers, er schließlich ausbricht, konnte noch immer
nicht wirklich erforscht werden.
Heute,
fast drei Jahre später, hat meine Freundin, denn es verbindet uns
mittlerweile eine innige Freundschaft, Operationen, Transplantationen,
Chemotherapie etc. über sich ergehen lassen müssen. Und ihr Leidensweg
ist noch lange nicht zu Ende.