Bruder Franz Brugger SDS
Orden der Salvatorianer
+ 4.8.2014
* 3.2.1945
* 3.2.1945
Kann man weinen, wenn jemand stirbt, den man persönlich gar nicht gekannt hat?
Ich habe heute früh geweint, als ich die Nachricht bekam, dass Bruder Franz nach langem, langem
schweren Leiden gestern abend gestorben ist. Noch am Tag zuvor schrieb mir sein Mitbruder,
P.Josef Wonisch, der Provinzial der Salvatorianer:
"Seit gestern wird bei br. Franz keine therapie mehr gemacht, ich war gestern von 15 bis 20 uhr bei ihm – er ist im hinübergehen - wie lange es dauern wird, weiss niemand – jede/r geht ja wirklich da den ganz eigenen weg. – anneliese, eine sehr gute bekannte – früher salvatorianerin und auch aus dem schwabenland – hat mit der leier gespielt – wir haben gesungen, gebetet – er ist noch ganz Ohr – schlug auch immer wieder die augen auf – und will auch immer wieder mal, dass man seine hand hält. Es war eigenartig traurig und schön zugleich – da zu sein und mit ihm zu hoffen, zu vertrauen ... den verheißungen. ... und das gestrige evangelium war ja sozusagen seines – gebt ihr ihnen zu essen! – für die armen- besonders die am rand hat er sein herz gegeben – das ist so berührend und so großartig – welche kreise er damit gezogen hat und auch – ohne worte – noch in der intensivstation zeugnis gibt. Ein pfleger hat mich begrüsst und gesagt: mit welcher geduld er da ist – so jemand gibt es selten – diese seite lebt er jetzt (konnte er früher sehr schwer!). Oder ein anderer sagte zu anneliese: der muss einen guten draht nach oben haben, wenn er so geduldig sein kann! – und ein anderer pfleger kam zu uns und sagte: wenn ich den armen mann hier liegen sehe, denke ich immer an Ijob . Unglaublich, dass in einem öffentlichen wiener spital solche rückmeldungen zu hören sind!"
"Seit gestern wird bei br. Franz keine therapie mehr gemacht, ich war gestern von 15 bis 20 uhr bei ihm – er ist im hinübergehen - wie lange es dauern wird, weiss niemand – jede/r geht ja wirklich da den ganz eigenen weg. – anneliese, eine sehr gute bekannte – früher salvatorianerin und auch aus dem schwabenland – hat mit der leier gespielt – wir haben gesungen, gebetet – er ist noch ganz Ohr – schlug auch immer wieder die augen auf – und will auch immer wieder mal, dass man seine hand hält. Es war eigenartig traurig und schön zugleich – da zu sein und mit ihm zu hoffen, zu vertrauen ... den verheißungen. ... und das gestrige evangelium war ja sozusagen seines – gebt ihr ihnen zu essen! – für die armen- besonders die am rand hat er sein herz gegeben – das ist so berührend und so großartig – welche kreise er damit gezogen hat und auch – ohne worte – noch in der intensivstation zeugnis gibt. Ein pfleger hat mich begrüsst und gesagt: mit welcher geduld er da ist – so jemand gibt es selten – diese seite lebt er jetzt (konnte er früher sehr schwer!). Oder ein anderer sagte zu anneliese: der muss einen guten draht nach oben haben, wenn er so geduldig sein kann! – und ein anderer pfleger kam zu uns und sagte: wenn ich den armen mann hier liegen sehe, denke ich immer an Ijob . Unglaublich, dass in einem öffentlichen wiener spital solche rückmeldungen zu hören sind!"
Auch
als Bruder Franz Montag am 4.August um 19.23 im Krankenhaus
Lainz-Hietzing starb,
war ein Mitbruder bei ihm, Pater
Erhard, und Anneliese, eine nahe Bekannte, die ihm bis zuletzt sanfte
Musik mitgegeben hat. Aber
auch zuvor waren fast immer Mitbrüder an seinem Bett und zuletzt
auch seine Familie! 70 Tage hatte er gerungen, er war auf den
Tag genau 68,5 Jahre alt.
Er selbst lebte von Herbst 1993 bis Anfang 1995 in Timişoara und hat danach seine Wahlheimat niemals vergessen. Seit 2006 unterstützte er mehrere Familien in Timişoara und Umgebung. Jährlich fuhr er mehrere Male mit einem Kleinbus von seinem Kloster in Margarethen am Moos bis nach Timişoara, um die Menschen und diverse soziale Projekte vor Ort mit Geld und den gesammelten Hilfsgütern zu unterstützen.
Die etwa 500km lange Strecke legte er immer wieder gerne zurück, denn jede Fahrt bringt etwas Hoffnung, sagte Bruder Franz. „Wir helfen Familien, die in Armut leben und mit minimalen Einkommen ihr Leben fristen. Vor Ort sorgen Betreuer dafür, dass die von uns kommenden Gelder und Sachspenden den Armen in vollem Umfang zugutekommen.”
Ziel ist es, den Familien mit örtlicher Betreuung möglichst rasch und unbürokratisch zu helfen. Sie bekommen durch die Salvatorianer Winterholz, es werden Reparaturen an den baufälligen Häusern ermöglicht und dringend notwendige Lebensmitteln, Schulmaterialien und einiges mehr besorgt.
„Einige der betreuten Familien kommen bereits ohne weitere Unterstützung aus”, freute sich Bruder Franz in einem Interview mit der Zeitung Sonntag http://www.dersonntag.at/news/articles/2012/06/27/a6489/detailinfo
Die Ärztin Tanja Grabner hat Bruder Franz ebenfalls bei einer Fahrt mit Hilfsgütern begleitet.
"Bruder Franz "on tour"
Unser Bus wird beim Einbiegen in die holprigen Gassen lautstark von Kindern begrüßt und begleitet. Sie wissen, wenn Bruder Franz kommt, gibt es nicht nur unzählige Späße und ein paar Geschenke, sondern es gibt auch trostspendende Worte und aufmunternde Lieder auf der Mundharmonika. In der Tagesbetreuungsstätte in Carani erinnert sich Vasilica genau, dass er beim letzten Besuch eine solche versprochen bekam. Die ersten Versuche auf der Mundharmonika werden von den anderen Kindern lauthals willkommen geheißen. Als Bruder Franz selbst ein Lied anspielt, wird getanzt und gejauchzt. Das Lachen jener Kinderaugen bestärken mich immer wieder, mitzufahren.
ein ENGEL AUF RÄDERN : hier ein Fernsehbeitrag über Bruder Franz Brugger SDS
http://www.salvatorianer.at/content/site/missionsoziales/sozialprojekttemesvar/index.html
Auf seinen Hilfsreisen nach Rumänien hat Bruder Franz immer wieder "Leute" mitgenommen, Menschen, die seine Projekte unterstützen und die sehen sollten, wie überlebensnotwendig jede kleinste Hilfe war. So schrieb etwa Christina Jahner nach so einer Reise:
"In den letzten 5 Tagen habe ich Menschen getroffen, welche in Häusern leben, wo ich meinte da wohnt doch niemand mehr... gestampfter Lehmboden, kein fließend Wasser, Regenrinnen, welche gleich das Wasser in den Vorgarten voll mit Zwetschkenbäumen leiten, Plumpsklo mit Teppichvorhang im Garten, Open-air Küche in der luftigen Veranda etc.; Doch ich hörte niemanden jammern, klagen oder betteln. Nein, mit offenen Armen und offenen Türen, freundlichen und glücklichen Gesten und einem sonnigen Kinderlächeln wurden wir bei den Familien empfangen und verabschiedet. Wir hatten Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel für die Familien dabei. Es ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wie Bruder Franz meint, aber man gibt diesen Menschen das Gefühl man hat sie nicht vergessen und da ist noch jemand, der an sie denkt und immer wieder kommt um Ihnen Geschenke zu machen und beschenkt wieder weiterzureisen."
Gestern abend ist Bruder Franz gestorben -
er ist sicher DAHEIM
er ist sicher DAHEIM
Info und Fotos: http://www.salvatorianer.at/content/site/missionsoziales/index.html?SWS=7da6000a97d45729ac91ccaafe37e53d
Finanzielle Unterstützung: "Rumänienhilfe Br.Franz",
BIC: RLNWATWWBRL
IBAN: AT78 3207 3000 0006 9997