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Donnerstag, 7. August 2014

SHALOM und SALAM

Interreligiöser Dialog vor dem Riesenrad: 
Ben (26) reiste aus England, Maryam (24) aus Pakistan an. 
(© Helmut Graf) Bericht HEUTE

Ich lese es nur in der Gratis U Bahnzeitung HEUTE - in den "großen" Blättern finde ich nichts darüber, seltsam

"In Wien gelingt das Außergewöhnliche. Zum fünften Mal treffen sich Muslime und Juden
aus aller Welt bei der "Muslim Jewish Conference" (MJC).

Eine Woche lang diskutieren 100 Menschen aus 35 Ländern über Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Antisemitismus und Islamophobie. Neben Palästinensern und Israeli, die einst gegeneinander kämpften, sind unter anderem Pakistani und Briten dabei.

Am Programm stehen eine Fahrt nach Mauthausen sowie der Besuch von Synagogen und Moscheen. MJC-Organisator Ilja Sichrovsky (31) aus Wien: "Bei uns reden die Teilnehmer miteinander statt übereinander." So sei es: Shalom und Salam (Friede)! Mehr Infos auf mjconference.de. 
(© E. Nuler)"

Initiator dieser Aktion ist Ilja Sichrovsky, er selbst Jude. 
Bei dem Namen stutze ich - ist das vielleicht der Enkel meines ehemaligen so liebenswerten ORF Kollegen Harry Sichrovsky. Bzw. der Sohn von Peter Sichrovsky? Ein ursprünglich links angesiedelter Schriftsteller und kiritischer Autor der irgendwann ganz seltsam FPÖ Politiker wurde. Ja es stimmt. Ilja,  geb. 1982 in Berlin, ist der Sohn Peter Sichrovskys,  ist ab dem vierten Lebensjahr in Wien aufgewachsen, Matura, Wirtschaftsstudium kurz vor Abschluss. 2009 gründete er die  Muslim Jewish Conference (MJC), deren Generalsekretär er ist

.                                                      Foto Wiener Zeitung Jenis

Die letzte Konferenz fand von 30. Juni bis 6. Juli 2013 in Sarajevo statt. Nun tagt mn wieder in Wien.
2013 sagte sichrovsky in einem Interview mit der Wiener Zeitung:

 "Ich glaube, dass es weder auf muslimischer noch auf jüdischer Seite Organisationen gibt, die wirklich neutral oder ohne Agenda auf das Thema zugehen. Die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, haben selten die Möglichkeit, sich mit dem muslimisch-jüdischen Verhältnis ohne strings attached auseinanderzusetzen, ohne Konsequenzen.
Die Konferenz ist so etwas wie ein safe room (sicherer Raum)?
Davon bin ich überzeugt. Wir können hier in sieben Tagen Vorurteile und Stereotypen abbauen, die andere über 30 Jahre aufgebaut haben.
Es steht also der Dialog im Mittelpunkt.
Absolut. Vor allem aber geht es darum, der next generation die Möglichkeit zu geben, abseits der Machtzentren ihre Nase in das Thema zu stecken. Zum Vorwurf, dass sich nur bereits Interessierte engagieren: das mag manchmal so sein. Aber die Vorurteile und Stereotype sind selbst bei jenen, die positiv eingestellt sind, so hoch, dass es zum Problem wird.
Wie sehen diese Vorurteile aus?
Alles, was muslimisch und religiös ist, wird sofort mit Islamismus in eine Ecke geschoben. Alles, was jüdisch ist, landet sofort in einer Ecke mit Geld. Diese Vorurteile bekommst du nicht weg, solange du keinen Menschen der jeweils anderen Gruppe mit einem Vornamen, einem Gesicht, einer Geschichte getroffen hast. Mit ein bisschen Mut und ernster Arbeit kommt man sehr schnell darauf, dass weder die einen die Medien regieren noch die anderen alles in die Luft jagen wollen.
Die erste Muslim Jewish Conference fand 2010 in Wien statt. Welche Reaktionen gab es in der jüdischen Community, der Sie auch angehören?
Von sehr ablehnenden bis zu unterstützenden Reaktionen war alles vorhanden. Manche wie Patricia Kahane von der Kahane Stiftung haben extrem positiv reagiert und unterstützen uns auch von Beginn an. Das jüdische Establishment dagegen wollte sich anfangs von der Konferenz distanzieren, wovon man nach einem Gespräch mit mir doch Abstand genommen hat. Wir haben von Beginn an wichtige Vertreter der jüdischen Welt auf uns aufmerksam machen können, wie Rabbiner David Rosen, der ein Star beim Thema Interfaith ist. Oder Andrew Baker, der in der OSZE für alles rund um Antisemitismus zuständig ist. Viele in Österreich haben gemeint, wir ignorieren die Gefahr. Aber Menschen wie Baker oder auch Clinton, die sich hier auskennen, sind der Ansicht, dass wir etwas aufgestellt haben, das funktioniert."

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/556931_Nicht-erwartet-dass-daraus-eine-Bewegung-wird.html

eine spannende Initiative! Hoffentlich erfährt man nch dieser Woche mehr.
 in den "großen" Zeitungen

ich denke an Ähnliches, das im Juli stattgefunden hat 
Das Peace camp 2014 - organisiert von der Wiener Psychologin Evelyne Böhmer-laufer
Jüdische und palästinensische Jugendliche sind 10 Tage lang in Lackenhof am Ötscher in Niederösterreich mit Jugendlichen aus Österreich zusammengekommen.Hier saßen sie an einem Tisch - lebten einige Tage gemeinsam - und versuchten mit der Ernsthaftigkeit junger Menschen so etwas wie einen Friedensansatz für den Nahen Osten zu finden.
 Evelyn Böhmer-laufer, ausgezeichnet für ihre Friedensinitiative
2004 fand das erste peacecamp statt, seitdem gab es zehn in Österreich und eines in Israel. In pädagogisch-therapeutischen Workshops werdenden Jugendlichen Möglichkeiten aufgezeigt, die eigene und fremde Kultur, die verschiedenen Religionen, die Geschichte und die politische Realität besser verstehen zu können.