Foto Irmgard Czerny
St.Lambrecht, am Ursprung der Quelle
Meine Freundin Irmgard.
Zweimal Zungenuntergrundkarzinom, zweimal!
So viele Operationen, so viele Bestrahlungen - ein Kampf über Monate,
lange Zeit mit den schlimmsten Einschränkungen. Niemand sieht ihr HEUTE das Geringste an
Auch wenn sie hier in den Einträgen immer wieder schreibt, WAS ALLES sich letztlich doch
durch diese Krankheit und ihre Folgen verändert hat.
Durch den überraschenden Tod von Barbara Prammer beginnen wir wieder darüber zu reden.
Wie heimtückisch diese Krankheit einen überfällt. Wie lange schlummert sie schon in einem?
Wie lange trägt man den Krebs mit sich herum? Ein Feind im eigenen Körper. Unheimlich.
Es macht Angst. Jeden kann es treffen.Entartete Zellen, wir haben sie ständig in uns.
Vor kurzem ist Irmgard von einem kurzen Urlaub in der Steiermark zurück gekommen -
dort, ja sie glaubt genau dort und damals - war es bei einem Besuch vor sechs Jahren schon zu spüren gewesen...und hatte noch keinen Namen. ES
eine "Unpässlichkeit", die zur Lebenskatastrophe wird
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Erinnerungen werden wach.
Erinnerungen
daran, wie ‚es‘ angefangen hat. Aber wie hat ‚es‘ angefangen, und wann
und wodurch, und vor allem, warum? Eine zufrieden stellende Antwort auf
diese Fragen habe ich nie bekommen und werde sie auch nie bekommen.
Im
Herbst des Jahres 2008 besuchte ich mit einer Freundin Freunde in
St.Lambrecht, ein wunderschönes Plätzchen in der grünen Steiermark und
bekam wieder einen neuen Eindruck von unserem schönen Land. Meine
Freundin musste zum Arzt, und ich begleitete sie natürlich. Ich zeigte
ihm die bereits seit einiger Zeit bestehende Schwellung auf der rechten
Seite meines Halses, die er nicht genau definieren konnte und für
einen Teil einer Erkältung hielt, mir aber nahelegte, der Sache
nachzugehen; was ich dann auch unverzüglich in Wien tat. Mit dem
katastrophalen Ergebnis: diese Geschwulst war bereits die Metastase
eines Karzinoms, das erst gefunden werden musste. Und man wurde fündig,
am Zungengrund.
Aber darüber wurde bereits berichtet.
Und
eben in dieses St.Lambrecht zu meinen Freunden führte mich vorige Woche
– fast sechs Jahre danach - neuerlich der Weg in 1200m Höhe. Nette
Begegnungen, schöne Ausflüge mit vielen Kurven, der Besuch beim
Mittelalterfest in Friesach und die Unterkunft im idyllischen Ort
St.Blasen, alles zum Glück bei trockenem Wetter, und gutes Essen ergab
insgesamt eine ‚runde Sache‘. Mit neuen schönen Erinnerungen.
Doch
die Erinnerungen an ‚damals‘ ließen sich nicht ausblenden. Wie lange
war ich denn schon krank, ohne es zu wissen, wie wäre die Sache
ausgegangen, hätte ich länger zugewartet oder es auf die leichte
Schulter genommen? Bin ich denn jetzt bei meinem zweiten Besuch gesund?
Wie
schwer es ist, die Balance zwischen Hysterie, dem Hören der Signale
des Körpers und der Gleichgültigkeit oder ‚Kopf in den Sand‘-Taktik zu
wahren, wird mir immer mehr bewusst; auch, wenn mir angesichts meines
‚gesundes Aussehens‘ gratuliert wird. Wir alle wissen ja nicht, was in
uns schlummert, und ob ‚es‘ durch irgendein Ereignis ausbricht – oder
nicht.