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Montag, 4. August 2014

mit Ulli: besser gehen, besser stehen, besser laufen, besser sitzen, besser liegen, besser sehen, besser leben

                                Ulli Jaksch, Feldenkrais Assistenz Trainerin, Lehrerin, Therapeutin,

an einem Punkt, wo ich dachte "JETZT GEHT NIX MEHR", nämlich im wahrsten Sinn des Wortes -
da ist mir Ulli "in den Schoß gefallen". Wieder ist es facebook, das Schicksal spielt.
Elisabeth Arzberger, alte ORF Kollegin, im facebook wieder entdeckt, hört von den großen Problemen, die ich nach einem blöden Unfall habe - und empfiehlt mir Ulli und Feldenkrais.
Ich bin nicht nur sehr schmerzgeplagt sondern auch sehr mißtrauisch. Wieder jemand der "rumdoktert", der MIR sagt, was ICH hab - während ICH es ganz anders spüre.
Ulli kam zu mir nach Hause, ich konnte nur mühsam am Boden liegen - und sie hat nichts anderes getan, als mich fast unspürbar und unendlich sanft und zart zu berühren - weit entfernt vom Hauptsitz der Verletzung. Ich empfand es nur als zärtliches Streicheln - endlich, in diesem ganzen Scheiß an Schmerz, nur eine zärtliche Berührung - später habe ich verstanden, wie zielgerichtet diese "Absichtslosigkeit" ist. Aber die erste Botschaft für meinen seit Wochen verkrampften Körper war:
"Wohltun". Bis Heute. Es heilt nicht nur das verletzte "Terrain" - es geht tief über viele Nervenbahnen und nimmt letztendlich den Schock und das Trauma, das in einem festsitzt ...Feldenkrais, das ist meine Erfahrung: HEILT in GANZ TIEFE SCHICHTEN, auch in die Seele (wer daran glaubt)

Ulli, DU MUSST MIR WAS SCHREIBEN - hab ich sie angefleht. Denn: wer weiß, wer auf diesem Weg erst erfährt, wo es Hilfe gegen Schmerzen gibt. Sanfte, effiziente, nachhaltige Hilfe

 
Hier Ullis Text - zunächst ihr eigener Weg zu FELDENKRAIS

"Es war einmal eine junge, schmerzgeplagte Physiotherapeutin von Anfang Zwanzig, die sich selbst nicht helfen konnte und die darüber sehr frustriert und depressiv war. Sie hatte die Vorstellung, wenn Menschen sie aufsuchten, mit Kreuzschmerzen, und sie Ihnen helfen sollte, dass sie sich doch selber auch erfolgreich behandeln können sollte. Leider nein. Ein Freund schickte sie zu einem Wochendend-Seminar über die Feldenkrais-Methode. Sie ging hin, ohne zu ahnen, was das sei und wohin das führt.

Und seit damals geht es mit der Freude bergauf (und manchmal auch bergab)!

Einige Dinge sind mir in lebhafter Erinnerung, obwohl dieses denkwürdige Wochenende etwas mehr als fünfundzwanzig Jahr zurück liegt. Es ist nichts Spektakuläres passiert beim Feldenkrais. Hauptsächlich lagen wir am Boden herum und kugelten einmal dahin und einmal dorthin oder wir machten eine gute, lange Pause oder nix. Es gab keine Anstrengung, keine Forderungen, kein So und so-Sein-Müssen. Die Stimmung war heiter, es wurde viel gelacht. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Feldenkrais-Lehrerin, Gaby Yaron, eine der ersten Schülerinnen von Moshe Feldenkrais. Sie war alt. Ja, gut, etwa Mitte Sechzig, wie ich viel später rekonstruiert habe. Und sie hatte einen Habitus wie ein junges Mädchen. In mir reifte der Wunsch "So will ich sein, wenn ich alt bin". Am Feldenkrais-Angelhaken war ich und bin ich bis heute.

Kreuzweh? Weg. Depression? Weg.



Das Besondere an Feldenkrais ist, Menschen mittels Bewegung zu begleiten, die schwere Zeiten haben. Ihnen beizustehen, sich ohne Plage verändern und entwickeln zu dürfen. Ihnen zu zeigen, wie sie sich besser spüren und eigene Wege finden können. Mit Menschen zu arbeiten, das war ja bereits ein Kindheitswunsch von mir. Zur Medizin hat es mich auch schon als Kind gezogen, durfte bei den liebenswerten Nonnen im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz im Operationssaal herumkugeln (Geheimnis!). In einem kleinen Krankenhaus arbeiten wollte ich. Mit der Wiener Poliklinik hat sich das erfüllt, doch die Physiotherapie war es nicht für mich. Zu streng. Zu sehr an der Frage "Was ist kaputt" orientiert. So mag ich nicht sein auf Dauer. Feldenkrais stellt die Frage: Was ist los? Du bekommst eine Lebensgeschichte, mit der zu arbeiten ist, anstatt einer Schadensmeldung. Trotzdem – ich habe meinen Frieden gemacht mit meinem ersten Beruf, denn mich suchen gerade deswegen viele Menschen auf, die komplexe Traumen erlitten habe. Dafür bin ich dankbar.

Dass Ilse und ich über Feldenkrais zueinander gefunden haben und dass ich hier schreiben darf, freut mich sehr. Ist sie doch eine der "Stimmen meiner Kindheit und Jugend". Ö1 hab' ich wohl immer gehört. Journale vermutlich nicht, doch ich meinte, sie zu kennen und war bei unserem ersten Treffen ganz aufgeregt (das erfährt sie erst jetzt).

Die Stimme hat's mir angetan. Ich singe! Und strahle dabei, sagt man mir. Als Kind, angeblich, habe ich meine Schwester und meine Mutter gezwungen, zumindest zweistimmig mit mir zu singen, ich die Überstimme. Was aus mir geworden ist: Eine Sopranistin. Da hab' ich ganz schön zu tun, nicht die Diva zu sein. Das ja auch eine Frage der Selbstwahrnehmung. Feldenkrais hilft. Jugendchor, Kirchenchor, Ball-Band, Pop-Band (in der ich meinen Mann kennen lernte), im Background einer Elvis Memorial Show, Backgrounds im Studio, mit Gesangsunterricht eine Spätberufene..., und immer, immer, und bis heute im Chor. Chor- und Ensemblesingen ist meine Leidenschaft! In kaum einem anderen Lebensbereich empfinde ich solche Freude and der Gemeinschaft mit anderen. Gleichklang, Reibung, aufeinander zu hören, autistisch das Eigene darzubieten, sich nicht ablenken zu lassen und doch miteinander zu tun, tut so gut.


Ja, ich darf sogar meine beiden Leidenschaften verbinden. Ich unterrichte "Sich die Stimme einverleiben", Feldenkrais und Stimme.

Ein Leben jenseits von Feldenkrais hab' ich auch. Dann lese ich. Am liebsten verschwinde ich in einem Krimi. Ich wollte ja, als ich die Physiotherapie als arg belastend empfand, Buchhändlerin werden. Ein Buch zu schreiben, hätt' ich nie gewagt. Doch Feldenkrais-CDs sind aus mir heraus gebrochen und hier...tu ich so als ob.


 Ich geh' viel auf Reisen. Meine Klienten murren wohlmeinend. Bitte darf ich auf einem Boot leben und es selber steuern? So gefügt ist es, mit Anfang und Ende, Bug und Heck, und wie ein sicheres Schneckenhäuschen. Nicht viel brauchst Du, alles ist schon da. Alle weltliche Last bleibt am Ufer zurück.


und Tiere liebe ich.  Alle Tiere.


Alle Katzen.Mein Kater Puma, mein Süßer! 



                                                  "Puma" im Dschungel


Und so schließt sich der Krei(ai)s. 

"Weißt du,", sagte eine meiner allerersten, geschätzten Feldenkrais-Lehrerinnen zu mir, "berühre die Leute so, wie wenn Du ein Katzenohr streichelst".


                    Die Freude, sagt Ilse. Danke!"


PS
und natürlich ist Ulli auch "facebook Freundin" - man kann sie dort besuchen! 
und hier kontaktieren 
 Ulli Jaksch
web: http://www.feldenkrais.co.at
Tel:+43 664 522 84 87

und ..... eine INFO Geschichte über die Feldenkrais Methode kommt als Fortsetzung - mit Ullis
neuem Herbstprogramm: ZUM MITMACHEN

aber: "ein Schritt nach dem Anderen" 
        auch das lernt man bei Feldenkrais