Seiten

Mittwoch, 23. Juli 2014

Sr.Heidrun - ein ganz persönliches PS

                                                              


ich bitte Sr.Heidrun Bauer noch um ein paar kurze biografische Daten
wie soll man sich ein Leben vor - und - nach - dem Klostereintritt vorstellen?

geb. 1968 in Wr. Neustadt/NÖ, aufgewachsen in Bad Erlach/NÖ.
Matura an der Handelsakademie in Wr. Neustadt/NÖ.
Danach fünf Jahre tätig als Exportsachbearbeiterin in einer Glasfabrik.
1992 Eintritt in die internationale Kongregation der Salvatorianerinnen;vierjährige Ordensausbildung gemeinsam mit anderen Frauen aus Europa
1996 bis August 2006 gemeinsames Leben, Beten und Arbeiten mit Salvatorianern und Salvatorianerinnen im Stift Gurk in Kärnten.
Jänner 1998 - schwere Lebenskrise
Ab Herbst 1998 Entwicklung und Begleitung unterschiedlichster geistlicher Angebote für Einzelpersonen im Gästehaus St. Hemma, wie TAGE der STILLE, KLOSTER auf ZEIT, meinen inneren Bildern auf der Spur; Aufbau der künstlerischen Tätigkeit - malen und schreiben - in zwei räumlich aufeinander folgenden Ateliers im Propsthof in Gurk;
8. September 2001: Ewige Profess in Gurk
ab Juni 2011 Lebensmittelpunkt im Atelier in Schwarzau/Stfld./NÖ



"Was ich zum Malen noch sagen kann:
Ich habe von Kindesbeinen an gerne gemalt. Im Kindergarten wollte ich gar nicht weg von der Staffelei.
Bei meinen Großeltern in Pitten gab es für mich eine Mal-Lade, und dort in ihrer Wohnung konnte ich mein Talent ungehindert entfalten. Auch mein Opa hat gemalt... "alte Meister" kopiert und auch sonst gemalt. Selbst war er gelernter Maler- und Anstreicher. (So wie unser Ordensgründer Pater Franziskus Maria v. Kreuze Jordan). Meine Oma hat gerne, gekocht, gelesen und auch geschrieben.
Gerne bin ich in der Küche meiner Großeltern gesessen, habe meinem Opa beim Malen zugeschaut, wie er den Pinsel gehalten, aufgesetzt und die Farbe aufgetragen hat. Auch die Reinigung der Pinsel und wie genau er das gemacht hat, hat mich fasziniert.
Das Malen habe ich immer gepflegt... doch nach dem Tod meiner Mutter, sie war 40 und ich war 16, standen andere Prioritäten im Vordergrund.
Was die Schulausbildung betrifft, entschied ich mich für die Handelsakademie, weil eine Freundin auch dort hinging. So schlug ich die kaufmännische Richtung ein. Und da war nicht viel Platz für Malen, Schreiben und Musik ... dafür habe ich andere Talente entwickelt, die mir jetzt auch recht nützlich sind.
Auch in der Ordensausbildung - in der Kandidatur und im Noviziat - habe ich immer wieder mein "Innenleben" dargestellt. Noch vor dem Eintritt habe ich begonnen sogenannte "Eckerlbilder" zu malen, wo ich gespürt habe, da kommt etwas aus meinem Inneren zum Vorschein, was mich selbst zugleich überrascht und bereichert.
                                                                   innerliche Versöhnung

Aufgrund meiner schweren Lebenskrise im Jahre 1998 in Gurk ist mir aufs erste nichts mehr geblieben als das Malen und das Schreiben... ich war bei dem angekommen, was ich immer wollte. Und dass mir immer wieder neue Ideen geschenkt werden, ist seit nunmehr 16 Jahren so.
 
 Mir wurden seinerzeit bei Exerzitien im Karmel in Dachau vier Aufgaben gestellt, die ich gerne bildnerisch dargestellt habe:

- malen sie das Licht des Nichts
- malen sie das Licht des Nichts im menschlichen Antlitz
- malen sie ihre persönliche Vollendung
- malen sie ihre persönliche Vollendung inkarniert ins Hier und Jetzt


                                                               GEBET

Wie alle meine "geistlichen FreundInnen" habe ich auch Sr.Heidrun gefragt: Haben sie so etwas wie ein ganz persönliches Gebet, einen Gedanken, ein Mantra, das ihnen hilfreich ist?
Ihre Antwort:
 Ein Gebet, das mir wichtig ist (siehe unten) - neben dem Rosenkranz, den ich auch immer wieder bete....und der sehr ordnend und beruhigend wirkt, wie ein "innerlicher Pfeiffenputzer", eine richtige Medizin für die Seele in der richtigen Dosierung angewandt ein Heilmittel.

Komm,
Heiliger Geist,
heilige uns.
Erfülle unsere Herzen mit brennender Sehnsucht
nach der Wahrheit, dem Weg
und dem vollen Leben.
Entzünde in uns dein Feuer,
dass wir selber davon zum Lichte werden,
das leuchtet und wärmt und tröstet.
Lass unsere schwerfälligen Zungen Worte finden,
die von deiner Liebe und Schönheit sprechen.
Schaffe uns neu,
dass wir Menschen der Liebe werden,
deine Heiligen,
sichtbare Worte Gottes,
dann werden wir das Antlitz der Erde erneuern
und alles wird neu geschaffen.
Komm,
Heiliger Geist,
heilige uns, stärke uns, bleibe bei uns.
Amen.  

Gebet aus der Ostkirche


      © Foto: www.kunstverlag-peda.de, Bild: Heilige GeistesKraft: Sr. Heidrun Bauer SDS