Foto Eva Filice
24.6.2017 Fest Johannes der Täufer
"Der Herr hat dich schon im
Mutterleib auserwählt" hören wir heute gleich in der ersten Lesung und von Johannes dem Täufer heißt es, er
habe Jesus den Weg bereitet. Mit der Taufe im Jordan durch Johannes beginnt der Weg, auf dem Jesus seine Botschaft verkünden wird:
"Das Himmelreich ist nahe. Bekehrt euch". Heute nun braucht Jesus uns als seine Wegbereiter.
Ja, Gott selbst braucht uns als Wegbereiter, denn auch jede, jeden
von uns hat Gott schon im Mutterleib auserwählt: bitten wir darum heute
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir nicht unseren
eigenen Ideen hinterherlaufen, sondern dort sind, wo man uns
gerade Heute und
Jetzt braucht
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir uns immer
wieder auf Neues einlassen und Vertrauen haben
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir Tag für Tag
auch das viele Unangenehme: Sorgen Enttäuschungen Krankheit Schmerzen geduldig
aushalten wollen
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir Streit
schlichten und Menschen zusammenführen
wenn wir verzeihen und
nachgeben können
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir großzügig sind mit dem, was wir teilen
wenn wir großzügig sind
mit der Zeit, die wir einander schenken
dass wir dir den Weg bereiten
wenn wir achtsam sind
mit unserer Umwelt und mitfühlend mit allem, was du geschaffen hast
dass wir dir den Weg
bereiten
wenn wir unsere Freude und Dankbarkeit, unseren Glauben
und unsere Hingabe in jeden einzelnen Tag stecken – damit wir auch heute hören, was Gott uns sagen will
Du guter Gott, so bitten wir Dich, lass uns hinsehen auf die Freuden und
Nöte der Menschen um uns, dass wir ihnen Weggefährten sein können auf dem Weg,
den Jesus für sich und uns gegangen ist. Amen
Johannes der Täufer ist außer Maria der einzige Heilige, dessen leibliche Geburt in der Liturgie gefeiert wird, und zwar seit dem 5.Jahrh, am 24.Juni, also 6 Monate vor der Geburt Jesu. Johannes steht an der Schwelle vom Alten zum Neuen, tief verwurzelt im Judentum, das er aber radikal von aller Oberflächlichkeit reinigen will. Ein Rufer in der Wüste. Jesus, an die 30 Jahre alt, lässt sich von Johannes die Umkehr-Taufe im Jordan geben und erfährt dabei seine eigene Berufung. So jedenfalls lässt es sich aus den Evangelien lesen. Jesus hat sich nicht schon als Baby als "Sohn Gottes" gewusst. Er HÖRT die Stimme Gottes bei seiner Taufe - wie zuvor sich auch Johannes berufen gefühlt hat.
Johannes nennt man den Wegbereiter Jesus - aber WIR ALLE sind das auch
Leonardo da Vinci 1513 Das Gemälde im Louvre es zeigt Johannes den Täufer als Einsiedler im Fellgewand mit einem Kreuzstab in der linken Hand, während seine rechte Hand zum Himmel weist. Die Geste unterstreicht die Bedeutung der Taufe, die durch Johannes den Täufer verkörpert wird. Die Darstellung des Johannes ist ungewöhnlich, sie zeigt einen zarten, fast weiblich aussehenden Mann. Es ist ein Spätwerk da Vincis, vermutlich sein letztes Ölgemälde. Man nimmt an, dass das Bild von Leo X in Auftrag gegeben wurde, zu Ehren des Schutzpatrons von Florenz