14.10.2016 Fürchtet euch nicht Lk.12.7
„Fürchtet
euch nicht. Gott vergisst nicht einmal die kleinen Spatzen. Und ihr seid mehr
wert als alle Spatzen“ so hören wir Jesus heute im Evangelium. Wir sind Erwachsene, wir müssen jeden Tag so
tun, als würden wir vor nichts und niemand mehr Angst haben, und doch wissen
wir, dass es ganz anderes ist. Dass es nicht nur eine Angst vor großen
Weltereignissen gibt, auf die wir keinen Einfluss haben – es gibt auch viele
Ängste in unserem Alltag. Für viele Menschen gibt es sehr viele durchaus
berechtigte Ängste. Bitten wir heute
für alle, die krank sind, die mit einer
unerwarteten Diagnose fertig werden müssen, die sich vor einer Operation
ängstigen oder nicht wissen, wie es nun weitergehen soll.
für alle, die momentan in
ihrem Leben in einer Sackgasse stecken, die ihr Alltag überfordert, lähmt und
müde macht. Bitten wir für alle, die sich nichts mehr
vom Leben erwarten wollen, bitten wir für die Enttäuschten, die Ängstlichen,
die Zyniker
für die
Menschen in unserer Mitte, die vor großen Problemen stehen: als Opfer
gescheiterter Beziehungen, als Kranke, als Arbeitslose. bitten wir für die Opfer von Unfällen und Gewalt, bitten wir für all
die Opfer von Naturkatastrophen und für alle, die oft von einer Minute auf die
andere vor den Trümmern ihrer Existenz stehen
Für alle wollen wir auch bitten, deren Aufgabe
es ist, Interessen von Gruppen oder von ganzen Völkern zu vertreten: in Politik,Wirtschaft
und Gesellschaft - dass es ihnen gelingt Ängste abzubauen und Vertrauen zu
schaffen. Vor allem in der Gesundheits, -der Schul- und der Pensionspolitik.
Beten wir – auch wenn es oft so hoffnungslos
scheint- für die Opfer von Kriegen und
Bürgerkriegen: für die Frauen und Kinder, die Flüchtlinge und Vertriebenen,
auch für die Soldaten in unsinnigen Kämpfen. Bitten wie für alle, die hier in
Österreich auf Asyl und Aufnahme hoffen, dass es menschenwürdige Lösungen für
sie gibt
bitten wir für
alle, die fassungslos um ein Kind trauern, oder denen ein naher Mensch
gestorben ist, bitten wir für alle, die sich allein gelassen fühlen, und bitten
wir für uns selbst, weil auch uns die Angst vor Unglück und Tod manchmal das
Leben belastet
Bitten wir für unsere Kirche, dass auch hier
Ängste nicht geschürt sondern abgebaut werden. Etwa wenn es darum geht,
wiederverheirateten Geschiedenen den Zugang zur Kommunion zu gestatten oder
homosexuellen Menschen das Zusammenleben zu ermöglichen
„Fürchtet
euch nicht. Ihr seid mehr wert als viele Spatzen!“ Im Vertrauen auf dieses
Trostwort Jesu bitten wir dich, Vater im Himmel, sei uns nahe in unseren
Sorgen. Wie auch wir versuchen wollen, einander nahe und hilfreich zu
sein. Amen