nein, hier eigentlich nix, gar nix zum Thema MARS
aber Thema BRUCHLANDUNG, damit kenn ich mich wohl eher aus
Plötzlich steigen fast so etwas wie mütterliche Gefühle für dieses DINGS auf, das man da
so einfach im Weltall ausgesetzt hat
war zwar 600kg schwer, das kleine Bröckchen .... aber die letale Landung vom kleinen
„Schiaparelli“ geht mir ans Herz.
"Geht mir ans Herz" - dazu muss man natürlich auch schon recht alt und senil sein - denn
hier gehts um Wissenschaft und auch um einen Haufen Geld, der da in den Sand gesetzt
worden ist ... aber muss so sein ...irgendwann wird es klappen,
Pioniere und
Eroberer halten da eisern durch -
Die NASA veröffentlichte Bilder, die vermutlich „Schiaparellis“ Überreste zeigen
- ja, die Eroberer machen mir dann schon wieder ein
flaues Gefühl.
Geträumt wird von einer „Kolonie“ auf dem Mars, Die Erde werde
möglicherweise irgendwann nicht mehr bewohnbar sein, -
klar, wir tun ja alles,
damit es möglichst bald so weit ist.
Ja und DANN – dann sollte es Alternativen
geben.
„Die Menschheit soll eine multiplanetare Spezies werden.“
Milliardär
Elon Musk, der auch Gründer des E-Auto-Herstellers Tesla ist, will Raumschiffe
bauen, die mindestens 100 Menschen und dazu noch große Mengen an Material
transportieren können.
Ob es wenigstens dann dort keine Eingeborenen gibt, die
man erst wieder beseitigen muss, um für sich selbst Platz zu schaffen?
Aber momentan gilt meine ganze Wehmut dem kleinen Schiaparelli.
Mein Gott, wie viel Sehnsucht hat man selbst schon in den Sand gesetzt. Wie
viele kleine Schiaparellis sind da in einem Leben schon gestartet worden –
liebevoll begleitet, gehegt und gepflegt, wie viele Hoffnungen haben sich daran
geknüpft
– und dann bumms, schrumms ….Bruchlandung
Da sitzt man dann im höchst eigenen Beobachtungs-Center und kann nur noch
analysieren:
was ist da schiefgelaufen –
mit den eigenen Plänen und Projekten
War doch alles durchdacht, präzise geplant . War alles auf Schiene … so viel Hoffnung,
so viel Sehnsucht - ES war doch gar nicht unerreichbar.
– und dann bumms, schrumms ….Bruchlandung
Die Wissenschaft wird weiter machen, so muss sie funktionieren
Der kleine Erdling macht auch weiter, so funktioniert er eben auch –
und er
holt sich seufzend seinen Rilke aus dem Bücherregal und kann es doch schon längst auswendig
– das wunderbare Gedicht von der Sehnsucht
"Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
gieb mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand,
dass ihre Schatten, ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand."
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
gieb mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand,
dass ihre Schatten, ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand."
Rainer Maria Rilke, 4.10.1899, Berlin-Schmargendorf
Die Schwestersonde TGO umkreist den Mars noch sechs Jahre lang
ja und so kreisen auch wir ..weiter..weiter
die Sehnsucht lässt man sich nicht nehmen
alle fotos ORF.at