16.10.2016 beten –
auch gegen alle Vernunft Lk.18.1
Um das inständige, ja fast sture Beten geht es heute in den Lesungen. Die Hände zum
Himmel recken, wie Moses sollen wir – und lästig sein wie die Witwe im
Evangelium. Die will ihr Recht haben und bedrängt Tag und Nacht den Richter der
Stadt – bis der entnervt auf-gibt und ihr nach-gibt. "Wer weiß", sagt er sich, "womöglich ohrfeigt die mich sonst noch"
So sollt ihr es mit Gott
machen, sagt Jesus. Gott wird euch hören, seid lästig!
Ja, manchmal im
privaten Leben scheint es zu stimmen – aber dieses viele Leid in der Welt! Was
nützt da alles beten? Und doch bitten wir auch heute
dass der
verheerende Krieg in Syrien zu einem Ende kommt. Dass auch die ausländischen
Großmächte, die ihre Interessen in dieser Region haben, endlich zu einer
gemeinsamen POLITISCHEN Lösung bereit sind
dass
alle auf dieser Erde Konflikte ein Ende finden, dass rechtsradikalen und fundamentalistischen
Ideologien, dass dem Hass im Namen von Religion der Nährboden entzogen wird
dass es
Sicherheit und Zukunft gibt, für die hunderttausenden Flüchtlinge, ja Millionen
sind es in aller Welt - und dass die, die zu uns kommen, mit Herz und Mut
aufgenommen werden
dass die
Länder und Politiker Europas in dieser Zeit der großen Herausforderungen zu
mehr Zusammenhalt und Solidarität finden
bitten
wir auch für die Situation bei uns am Arbeitsmarkt, vor allem für die
Jugendlichen, dass sie durch gute Ausbildung keine Angst vor der Zukunft haben
müssen
und bitten
wir für uns selbst, wenn wir krank sind und Schmerzen haben - wenn wir uns enttäuscht
und nicht verstanden fühlen - wenn Pläne nicht aufgehen und manches misslingt -
bitten wir um Geduld und Vertrauen
so bitten wir, dass wir nicht aufhören zu
bitten und zu betteln, zu warten und zu hoffen. Im Namen Jesu.Amen