9.9.2015 Lk 6.20
Feldrede (Bergpredigt Mt.5.1)
Was wir als „Bergpredigt“ im Matthäus-Evangelium
kennen, ist bei Lukas ganz ähnlich eine „Feldrede“ Jesu. Da wie dort geht es um
eine radikale Lebenshaltung: was normalerweise als Unglück erscheint: Hunger zu
haben, Verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das sollen wir, mit
den Augen Jesu, als Glück preisen. "Freut euch und tanzt, wenn das geschieht",
heißt es bei Lukas. Da steht die Welt Kopf. Worum sollen wir bitten?
Dass wir lernen, auch in Widersprüchlichkeiten zu leben
Dass wir auch dann danken können, wenn wir den Sinn
eines Ereignisses noch nicht verstehen
Dass wir vertrauen und nicht verbittern, wenn Wünsche
und Erwartungen nicht erfüllt werden
Dass wir unseren Hunger nach Liebe und Anerkennung
aushalten
Dass wir auch gegen den Strom schwimmen, wenn wir von
einer Sache überzeugt sind
Bitten wir heute für all die Menschen, die im wahrsten
Sinn des Wortes „Hunger“ haben, die verzweifelt sind, heimatlos, ohne Zukunft –
dass auch für sie der Moment kommt – und wir vielleicht sogar helfen können – dass
Menschen sich wieder selig und wohl fühlen
Du bist es, guter Gott, der uns verspricht, alle
Tränen abzuwischen – lass uns an das Fest des Lebens glauben. Heute und morgen
und immer in Gemeinschaft mit unseren Schwestern und Brüdern. Amen