22.9.2015 Deine Mutter steht draußen Lk.8.19
Maria hat es sicher nicht einfach mit Jesus gehabt. Sie war
nicht von allem Anfang an die himmlische Mutter Gottes - vieles an ihrem Sohn muss sie verwirrt haben. Wir wissen, dass die
Familie auch einmal kam, um Jesus nach Hause zu holen, er schien ihnen nicht
mehr ganz normal. Auch Jesus setzt ein klares Zeichen: die, die mich verstehen,
die mir zuhören, die sind meine Familie, sind mir Mutter und Brüder. Seine Mutter lässt er ungerührt vor der Türe stehen. Bitten wir
heute
dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen, sondern auch seine
Ecken und Kanten
dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz
Andere an Jesus wahrnehmen
dass wir immer wieder und viel mehr auch an das menschliche
Leben von Jesus und Maria denken - dass wir uns aus diesem Leben Geduld
abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir selbst nicht gleich
verstehen
dass Jesus „nachfolgen wollen“ auch heißt: in Kauf nehmen,
dass wir selbst auch bisweilen für andere Menschen komisch oder seltsam
erscheinen
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor
allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die
ihren eigenen Weg gehen und oft anecken
bitten wir, dass vor allem auch unsere Kirche niemanden
ausgrenzt, der „anders“ ist
und bitten wir für alle Eltern, die auch so manches an ihren
Kindern nicht verstehen oder die vielleicht wirklich „schwierige Kinder“ haben
Du guter Gott, wir
danken dir, dass wir mit Jesus auf dem Weg sein dürfen – durch alle Höhen und
Tiefen, auf allen Umwegen und Irrwegen unseres Lebens: denn sie alle führen zu
dir. amen