Dem Wunsch der österreichischen Behörden, die Flüchtlinge mit den Bussen bis zum Bahnhof Nickelsdorf zu bringen, sei von ungarischer Seite nicht nachegkommen worden, erklärte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil
Zwischenstation Nova-Rock-Halle
Nach Polizeiangaben wurden die Flüchtlinge vorerst in die Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf gebracht. Von dort wurde noch in der Nacht eine bereits zuvor in der Halle untergebracht gewesene Gruppe nach Wien geführt, von wo sie weiter nach Deutschland reisen wollten. Laut ÖBB wurde in Nickelsdorf ein Sonderzug bereitgestellt. Die Flüchtlinge sollen mit ihm nach Salzburg gebracht werden, sagte ÖBB-Sprecherin Sonja Horner Samstag früh der APA. „Wir sind bereit“, erklärte sie.Telefonat zwischen Faymann und Orban
Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching hatte zuvor erklärt, es würden insgesamt an die 3.000 Personen erwartet. In der Nacht waren laut Medien bereits mehrer Busse in Richtung Grenze aufgebrochen. Die Regierungen in Wien und Berlin hatten am späten Freitagabend zugesagt, die Flüchtlinge aus Ungarn „aufgrund der Notlage“ nach Österreich und Deutschland einreisen zu lassen.Foto AP Marko Dobnjakovic
Amnesty dankt Kanzler und Innenministerin
Die Menschenrechtsorganisation „Amnesty International Österreich“ (AI) bedankte sich bei Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) für die rasche humanitäre Lösung einer Grenzöffnung für aus Ungarn kommende Flüchtlinge. „Die rasche Bereitschaft, den in Ungarn so grausam schikanierten Flüchtlingen die Einreise noch in der Nacht zu gestatten, hat heute vermutlich Leben gerettet und die Menschenwürde der Betroffenen wiederhergestellt“ erklärte Heinz Patzelt, Generalsekretär von AI Österreich, in einer der APA übermittelten Stellungnahme.Gleichzeitig fordert Patzelt den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban auf, "umgehend die lebensgefährlichen und erniedrigenden Schikanen gegenüber Schutzsuchenden einzustellen und in Ungarn endlich menschenwürdige Bedingungen für Kriegsflüchtlinge sicher zu stellen.