10.9.2015 Lk.6.27 Liebt eure Feinde
An diesem Evangelium heute, an diesen Forderungen Jesu,
können wir eigentlich nur scheitern. Scheitern, weil wir die persönliche Größe
nicht haben, aber auch scheitern, weil die Realität all diese
„romantischen“ Forderungen gar nicht zulässt. Schauen wir auf die aktuelle
politische Situation, die Verfolgung, die Ausrottung von Menschen durch
Terrororganisationen. Auch der schreckliche Bürgerkrieg in Syrien, Hunderttausende
Menschen fliehen, wie sollen wir da sagen: „Liebet eure Feinde
– und doch: bitten wir heute naiv, Wort für Wort, und – verzweifelt – um das, was Jesus sagt
Dass wir unsere Feinde lieben –
Dass wir denen Gutes tun, die uns hassen - wir bitten dich
erhöre uns
Dass wir die segnen, die uns Böses angetan haben
Dass wir für die beten, die Andere misshandeln
Dass wir uns nicht zur Wehr setzen, wenn man uns überfällt und
noch mehr als das geben, was der andere mit Gewalt fordert
Dass wir Allen auf
diese Weise Gutes tun, wie wir es für uns selbst wünschen
Dass wir über niemand richten, niemanden verurteilen
Dass wir einander alle Schuld erlassen
Dass wir geben, was immer wir geben können, ohne selbst
etwas zu erwarten
Dass wir barmherzig sind – weil Du Gott barmherzig bist:
Guter Gott, erbarme
dich unserer Hilflosigkeit. Lass, dass wir und unsere Staaten Mittel und Wege
finden, wie wird zum Frieden in der Welt beitragen können und zur Sicherheit
für all die Menschen auf der Flucht. Erbarme dich über sie und lass sie Heimat bei
uns finden. Amen