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Montag, 7. September 2015

Flüchtlinge - ja, auch so viele Menschen in Ungarn helfen!!!!


mit einer zornigen Stimme meldet sich ein junger Mann im facebook. Selbst äußerst engagiert empört es ihn aber, dass zwar zu Recht von der großartigen Hilfe der Österreicher gesprochen wird, aber die Sitution in Ungarn nur als Negativ-Schlagzeile wahr genommen wird.
Bence Toth - so sein Name imfacebook - schreibt, unter Bezug auf das Bild oben:


"Nein, die Leute sind nicht so schnell aus Ungarn geflüchtet, dass sie ihre Schuhe verloren haben (siehe Bild). Das ist der schiere Überfluss allein an Kleidungsspenden am Ostbahnhof in Budapest, die liegengelassen wurden! Es liegen noch Tonnen an Essen, Getränken und Verpflegungsmittel entlang der M1 Autobahn und Leute stehen an fast jedem Kilometerstein und helfen oder nehmen Flüchtlinge mit.
Warum schreibe ich das alles? Weil mich die unglaubliche Scheinheiligkeit der österreichischen und deutschen Medien über die Situation in Ungarn mittleerweile ankotzt. Ich gebe ihnen zwar absolut Recht dass die aktuelle Regierung in den letzten Jahren den grössten Scheissehaufen mitten in Europa errichtet hat und neben den Kriegsflüchtlingen auch Hunderttausende Wirtschafstsflüchtlinge Ungarn das Land verlassen haben, 
aber dass jetzt in Wien die Loorberen a la „Refugees welcome“ geerntet werden, nachdem eine angebliche humanitäre Katastrophe in Ungarn drohte, finde ich eine absolute Heuchelei! 
Es ist leicht für die Paar Stunden zu Helfen, für die 95% der Flüchtlinge auf österreichischem Boden verbringen (habe ich übrigens gestern auch gemacht am Westbahnhof). Aber wo sind bitte die Artikel über die Tausenden freiwilligen Helfer in Ungarn?? 
 
Allein unter meinen Freunden und Familie gibt es diese, die sich nicht nur kurz ins Blitzgewitter der Medien stellen, sondern mittlerweile seit Wochen und Monaten still und leise bis zu 12 Stunden-Schichten am Szegediner Bahnhof schieben, die einen Projektor am Keleti aufgebaut haben um den Kindern Cartoons zu spielen, die Friseurin, die gratis den Flüchtlingen die Haare schneiden, die Begleiter auf den Bussen und Zügen Tag und Nacht. Der ex-Premier, der jeden Tag bis zu 15 Menschen in seine Wohnung übernachten lässt + unzählige weitere die ihr hab und gut anbieten: Organisationen, wie MigSzol, MigrationAid, Baptisten, Krischna-Gläubige, die die Stimmung erhellen, wenn auch langsam aber auch die Kirche, Scheisse sogar Frau Orbán spendet Geld und ja auch die Polizei, die nach den brutalen Übergriffen der türkischen-bulgarischen-griechischen-serbischen Kollegen, die ersten sind die ihre Ruhe bewahrten und nie durchgegriffen haben.
 
Und auch wenn darüber die ZIB nicht berichtet demonstrieren auch in Ungarn Tausende gegen die verhasste Regierung und setzen ein Zeichen für Menschlichkeit, nicht nur letzte Woche, sondern auch in den nächsten Tagen, ein Dauerzustand. Auch habe ich nicht viel darüber gelesen, dass gegen die Hassplakate von Orbán eine Gegenpropaganda gestartet wurde in dem das Land mit witzigen Slogans und ernsten Botschaften überseht wurde, auch in Österreich steht ein Plakat: „Danke dass ihr die Grenzen 1956 nicht abgeschottet habt“.
Und was passiert in Österreich? Insel der Seligen? Wo? In Traiskirchen, in den Umfragewerten der FPÖ, oder in der Kronenzeitung samt Kommentaren? Den gegenseitigen Schuldzuweisungen von Land und Bund den Zurückweisungen von Flüchtlingsaufnahmen in Gemeinden? Oder in Deutschland, wo seit Jahren jeden Tag eine Flüchtlingseinrichtung abgefackelt wird? Das ist keine Übertreibung, einfach nachlesen!
Auch wenn dem Anschein nach Ungarn erneut zum Arschloch der EU ernannt wurde (und das mit Recht), finde ich, dass nur ein bisschen Ausgewogenheit ein realistischeres Bild schaffen würde. Danke an all den stillen Helfern, die (noch) nicht in dieses Bild passen!"


Ja, DANKE Bence Toth, eine Stimme aus Ungarn, die wir hören sollen!!!!
Danke EUCH, die ihr dort mindestens so viel Gutes tut,wie es die Menschen hier versuchen und gemacht haben und weiter tun - ich denke nur: Schimpfereien und Schuldzuweisungen gegenseitg sollten wir beiben lassen, auf allen Seiten. - GEMEINSAM GEMEINSAM GEMEINSAM

ein köstliches Foto der Caritas Wien, heute am Wiener Westbahnhof, wo ja die Hilfe für ankommende Flüchtlinge auch weiter gegangen ist und weiter geht

Übersetzung: 

Die Menschen, die nen Fahrschein brauchen bitte hier warten. Der erste Zug nach München ist um 6:30 und der letzte um 20:30




Übrigens, Immer wieder kommt die Frage: 
WARUM so viele JUNGE MÄNNER auf der Flucht?
Für jeden einzelnen bin ich dankbar,
der sich dem Krieg und dem Kampf und dem Sterben verweigert ...
so oft denke ich in diesen Tagen an meinen kleinen Enkel, der erst geboren wird: 
eigenhändig würde ich ihn als Uraltoma aus Kampfgebieten wegschleppen ....