DA - die Osterfestspiele in Salzburg mit dem internationalen und betuchten Publikum
DORT - eine andere Seite unserer Gesellschaft - die man einfach nur "weghaben" will
in
SALZBURG werden nun auch die Brücken so umgebaut, dass Bettler dort
nicht mehr nächtigen können. Seit Ende März die
Winter-Notschlafstellen geschlossen sind, stehen die etwa 170
Bettelreisenden buchstäblich auf der Straße und im Regen,
kritisiert die Diakonie.Immer öfter übernachten
Bettler aus Bulgarien oder Rumänien in der Stadt Salzburg unter
Brücken, in alten Autos oder leerstehenden Bauten. Unter
der Staatsbrücke campieren beispielsweise seit Wochen zwischen zehn
und zwölf Roma - Frauen, Männer, Jugendliche und auch Kinder. Mit
dem Bettelerlös in Salzburg wollen sie die Familien zu Hause in
Rumänien ernähren.
Den „Bettelmafia-Vorwurf“ kontert Raim
Schobetsberger (Foto), Obmann des Roma-Integrationsvereins Phurdo -
zu Deutsch „Die Brücke“ - ironisch: „Ich kenne diese
Geschichte. Es gibt keine Bettelmaifa. Die
Mafia sind die Kinder in Rumänien, die auf dieses Geld warten. Das
ist die Mafia.“
Die Plattform Menschenrechte verhandelt
mit dem Land Salzburg um die Einrichtung eines ganzjährig
geöffneten Notlagers in der Stadt. Mit am Verhandlungstisch sitzt
Raim Schobesberger, denn Roma aus Rumänien oder Bulgarien stellen ja
den überwiegenden Teil aller Bettelreisenden.
Es zeichne sich eine Lösung ab, sagt Schobesberger: „Realistisch
sind 60 bis 80 Schlafplätze. Wir vom Verein Phurdo waren in
Verhandlungen. Es kann sein, dass wir in Kürze selber eine
Notschlafstelle aufstellen.“Schobesberger bestätigt, dass die Zahl der Bettler in der Stadt Salzburg zunimmt. Er macht dafür weniger die EU-Reisefreiheit für Bulgaren und Rumänen seit dem 1. Jänner verantwortlich als vielmehr die zunehmende Aggression gegen Roma in den Elendsghettos ihrer Herkunftsländer
Bürgerlisten-Gemeinderätin Ulrike Saghi fordert jetzt zwei Sozialarbeiter mit Rumänisch-Kenntnissen zur Beruhigung der Situation: „Vermitteln zwischen den Bewohnern in den Stadtteilen. Durch Verständnis lassen sich manche Konflikte entschärfen. Und auf der anderen Seite auch den Bettlern die klaren Umgangsformen in unserer Stadt näher zu bringen“ - nämlich nicht aggressiv betteln, keinen Passanten nachlaufen oder sie gar beschimpfen. Die Sozialarbeiter sollten auch Müllsäcke an die Bettler verteilen: „Meine Erfahrung, die ich persönlich mit den Bettlern gemacht habe: Wenn man ihnen große Müllsäcke gibt, verwenden sie diese auch und entsorgen sie ordnungsgemäß.“
Erst am Montag hatten Unbekannte zwei Bettlermatratzenlager in Salzburg-Schallmoos angezündet. Über die Täter wird nur spekuliert. Verletzt wurde niemand
Informationen http://salzburg.orf.at/news/stories/2642430/