"SOS Mitmensch berichtet, dass sich insgesamt knapp 23.000
Menschen der Verhetzungsanzeige des Autors Michael Köhlmeier gegen
Andreas Mölzer angeschlossen haben. Köhlmeier überreichte die
Anzeige heute der Staatsanwaltschaft.
„Wer Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe herabwürdigt oder
verächtlich macht, vertritt keine Meinung, sondern begeht einen Akt
der verbalen Gewalt. Gegen diese Form der Gewalt nicht nur diskursiv,
sondern auch mit rechtsstaatlichen Mitteln vorzugehen, ist richtig
und wichtig“, würdigt SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak die
Initiative Köhlmeiers.
Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation betont, dass der
Anzeige auch Stellungnahmen von Betroffenen beigelegt wurden. „Ich,
als Schwarzer Österreicher, möchte klar festhalten, dass das N-Wort
zu der beleidigendsten Art und Weise gehört, wie Menschen Schwarzer
Hautfarbe im deutschsprachigen Raum bezeichnet und fertig gemacht
werden können“, schreibt der österreichische Journalist Simon
Inou. Dass Mölzer darüber hinaus das N-Wort mit „totalem Chaos“
in Verbindung gebracht hat, zeige, dass sich hier „die Sprache und
die Gedankenwelt derjenigen wiederholt, die im Lauf der Geschichte
Millionen von Schwarzen auf brutale Art kolonisiert, versklavt und
erniedrigt haben“, so Inou. Auch Alexis Neuberg, Obmann der „Afrika
Vernetzungsplattform“, sieht durch die Aussagen Mölzers
„rassistische Klischees bedient“. Diese sind als „tiefgehende
Beleidigung“ zu verstehen und stellen einen „eindeutigen Angriff
auf die Würde schwarzer Menschen“ dar, so Neuberg.
Mit der Initiative Köhlmeiers und der Beteiligung einer
überwältigenden Anzahl von Menschen daran, wurde ein unübersehbares
Stoppschild gegen Rassismus gesetzt. Die Überprüfung der
strafrechtlichen Relevanz der Äußerungen Mölzers liegt nun in den
Händen der Staatsanwaltschaft."