Wieder ein schrecklicher Terrorangriff im Norden Nigerias
Diesmal sind mehr als 100 Mädchen, Schülerinnen
eines Gymnasiums, von schwer bewaffneten Islamisten
entführt worden. Angesichts der Massaker an Jugendlichen, Kindern und Lehrern, die seit Jahrebeginn verübt worden sind, muss man das Schlimmste befürchten.
In Lastwagen und auf Motorrädern seien die
Angreifer vorgefahren, sagte ein Augenzeuge, der anonym bleiben
wollte. Die Soldaten, die während der Prüfungszeit den Schutz des
Gebäudes übernommen hatten wurden überwältigt,dann stürmten die
Terroristen die staatliche Schule. Einem örtlichen Behördenvertreter
zufolge steckten sie außerdem umliegende Viertel in Brand. Der
Beamte floh nach eigenen Angaben nach dem Angriff in die Hauptstadt
des Bundesstaates, Maiduguri.
Nigerianischen Medien berichteten von 200 entführten
Schülerinnen. Man hat keine Ahnung, wohin die Mädchen gebracht
wurden. Örtlichen Bewohnern zufolge sollten sie in dieser Woche eine
Jahresprüfung für ein Zertifikat ablegen, das in mehreren
englischsprachigen afrikanischen Ländern gültig ist.
Offiziell bekannte sich niemand zu der Massenentführung.
Allerdings ist im Nordosten von Nigeria die islamistische
Extremistengruppe Boko Haram aktiv. Ihr Name bedeutet übersetzt etwa
„westliche Bildung ist verboten“. In der Vergangenheit beging die
Gruppe immer wieder blutige Massaker an Schülern, Studenten und
Lehrern.
Erst am Montagmorgen waren außerdem bei einem Doppelanschlag in
einem Busbahnhof der Hauptstadt Abuja mehr als 70 Menschen getötet
und rund 160 weitere verletzt worden. Auch hier fiel der Verdacht auf
Boko Haram.Es war der blutigste Anschlag, der je auf dem Gebiet der
Hauptstadt verübt wurde.
Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen
Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe
verübte regelmäßig blutige Angriffe auf Polizei, Armee und
Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen.