"Chag
Sameach" (Fröhliches Fest) und "Pessach kasher"
(Koscheres Pessach) wünschen einander in diesen Tagen unsere jüdischen Freunde. Pessach beginnt morgen - heuer vom 15.April bis zum 23.4. Wieder einmal fällt Pessach in die Woche "unseres" Osterfestes - gemeinsam feieren wir Befreiung und NEU werden.Gemeinsam lesen wir die "Geschichte unserer Befreiung" - EXODUS: der Auszug aus Ägypten. Gott führt sein Volk und jeden einzelnen in die Freiheit - und Verantwortung
Das jüdische Pessach
ist ein Fest der Familie, es wird nicht in der Synagoge,
sondern zu Hause gefeiert.
Gleichzeitig ist Pessach (wie auch Ostern) das Frühlingsfest, in dem die blühende Natur die Erneuerung und das Erwachen eines Volkes symbolisiert. Nach jüdischem Verständnis war Israel in Ägypten noch eine unbedeutende, gestaltlose Menschenmasse. Durch die Befreiung aus der Sklaverei des Pharaos wurde Israel erst zu einem wirklichen Volk.
Gleichzeitig ist Pessach (wie auch Ostern) das Frühlingsfest, in dem die blühende Natur die Erneuerung und das Erwachen eines Volkes symbolisiert. Nach jüdischem Verständnis war Israel in Ägypten noch eine unbedeutende, gestaltlose Menschenmasse. Durch die Befreiung aus der Sklaverei des Pharaos wurde Israel erst zu einem wirklichen Volk.
Vor
dem Pessachfest wird das Haus von allem Sauerteig gereinigt: Dadurch
soll deutlich werden, dass alles, was im Leben zur Gewohnheit
geworden und auch "versklavt", entfernt wird. Die
Gläubigen nehmen ganz bewusst ein Bad und kleiden sich in neue weiße
Gewänder. Zu Beginn der Frühlingsvollmond-Nacht, in der Nacht zum
15. Nissan, finden sich alle im Haus zusammen, bereit zum Aufbruch in
die von Gott geschenkte Freiheit. An diesem Abend wird der "SEDER"
gefeiert. Seder heißt "Ordnung". Damit ist die genaue
Ordnung dieses speziellen Abends gemeint, die in einem Buch, der
"Haggada", genau aufgeschrieben ist.
Der
Auszug aus dem "Sklavenhaus" Ägypten soll in den
Speisen und Getränken von jedem Juden hier und heute erlebt werden. Jeder Mitfeiernde erlebt die Befreiung, die Gott schenken
will. Auf
einem Teller liegen die Zeichen der Sklaverei: Das Salzwasser als
Zeichen der Tränen, der beißend-scharfe Kren für die erlebte
Bitternis (Maror), die herbe Frucht der Erde (Karpas), zu der die
Israeliten herabgedrückt waren, und der lehmfarbene, weingetränkte
Nussbrei (Charosseth) für die Ziegel, die die Israeliten in Ägypten
herstellen mussten. Daneben liegen auf dem Teller die Zeichen der
Errettung zu neuem Leben: Ein kleiner Knochen des Lammes, durch
dessen Opferung der "Todesengel" die Erstgeborenen unter
den Israeliten verschonte, und das Ei, das Zeichen des ewigen Lebens.
In
einer Tasche liegen drei ungesäuerte Brote (Mazzoth), die den
dreigliedrigen "Leib" ganz Israels (Kohen, Lewi, Israel)
verkörpern. Dazu gehört auch der Wein für den Kelch des Heiles,
von dem in der Nacht des Festes vier mal getrunken wird. Er ist
Sinnbild für die stufenweise Errettung Israels. Ein besonderer
Weinkelch steht bereit für den Propheten Elija, den Vorboten des
Messias.
Erinnerung an die Befreiung
Nach
Entzünden der Lichter und Heiligung der Versammlung (Kiddusch)
versetzen sich alle Anwesenden noch einmal zurück in den Zustand des
Sklaventums, um den Auszug in die Freiheit in der Feier des
Pessachmahles zu durchleben. Das jüngste der anwesenden Kinder
fragt, was diese Nacht von allen anderen Nächten unterscheide. Der
Hausvater antwortet: "Sklaven waren wir einst dem Pharao in
Ägypten, da führte uns der Ewige, unser Gott, von dort heraus mit
starker Hand und ausgestrecktem Arm." Es wird die
Befreiungsgeschichte so erzählt, dass sowohl das kleine Kind als
auch der Gelehrte die Errettung nacherleben können. Zugleich werden
in festgelegter Ordnung (Seder) die genannten Speisen gegessen. So
können alle, die am Mahl teilnehmen, den Weg auch körperlich
erleben. Danach folgt die Festmahlzeit, die mit dem Tischgebet und
Lobpreisungen abgeschlossen wird.