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Sonntag, 6. April 2014

Fürbitten Wer wirft den ersten Stein? Joh.8.1

7.4.2014 Joh.8.1 die Ehebrecherin, Daniel 13.1 Susanna im Garten

Geschichten sind das heute wie in der U Bahn Zeitung. Schnell gäbe es dort auch die passenden Fotos dazu. Eine junge Frau, sie badet nackt in ihrem Garten, wird von zwei geilen Männern überfallen, die sie zwingen wollen, mit ihnen Sex zu haben. Weil sie das verweigert, soll die junge Frau nun öffentlich fertig gemacht werden – denken wir nur an unsere sozialen Netzwerke, wie schnell hier das mobbing ginge. „Nackte Schlampe...“ Im Evangelium schleppen die Frommen eine Frau zu Jesus, die man beim Ehebruch ertappt hat. (Typisch auch heute noch: in erster Linie wird die Frau schuldig gesprochen, wo ist der dazu gehörende „Ehebrecher?) Die Frau soll gesteinigt werden, die Frommen reiben sich die Hände: „no, wie wird sich der gute Rabbi Jesus aus der Affaire ziehen?“
Was Jesus tut, ist großartig – kein Psychologe und Mediator heute könnte besser reagieren.
Der Sachverhalt selbst wird zunächst gar nicht angesprochen: die Antwort richtet sich an die Ankläger: „Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein werfen“ – und mit der Steinigung beginnen. Immerhin spricht es für die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass sie sich, einer nach dem Anderen, kleinlaut verziehen. Schmähstad,würden wir in Wien sagen.
Was aber heißt das für uns. Natürlich wirft auch keiner von uns „den ersten Stein“. Aber den „Zeigefinger“, den benützen wir vielleicht manchmal doch. Hinzeigen – was in unseren Augen falsch ist … so bitten wir heute

dass wir nicht gar so selbstsicher in unseren Urteilen sind

dass wir nicht immer besser wissen, was für andere gut oder schlecht ist

dass wir anderen nicht den guten Glauben absprechen

dass wir Respekt haben vor anderen Religionen

dass wir die Lebensweise anderer akzeptieren,

dass wir unsere Moralvorstellungen lieber zuerst bei uns selbst verwirklichen als sie
anderen überzustülpen

dass wir offen damit umgehen können, dass es viele Formen der Sexualität gibt und dass wir einfach nur für unsere Eigene dankbar sein sollen

So bitten wir dich guter Gott, lass uns zu denen gehören, die Andere nicht verurteilen. Wie Jesus lass uns die Menschen in Liebe „freigeben“ - führe DU uns Alle den Weg, den wir gehen sollen - Christus entgegen. Amen