22.4.2024 Apg.11.1 die junge Jesus Gemeinschaft öffnet sich Mo 4.OW
Die Apostelgeschichte berichtet heute von einem neuen großen Abschnitt
in der jungen Jesus Gemeinde. Zum ersten Mal werden Nicht Juden in die
Gemeinschaft aufgenommen, ohne dass sie zuvor durch Beschneidung zu Juden
gemacht werden. Auch müssen die neu Getauften nicht mehr die jüdischen
Reinheits- und Speisevorschriften einhalten. Eine Stimme vom Himmel habe Petrus
in einer Vision gesagt: „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein“
. So erkennt Petrus bei der Taufe des nicht jüdischen Hauptmanns
Kornelius: "....dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern
dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht
ist" Für die junge Jesus Kirche ist das ein gewaltiger Einschnitt.
Es kann uns heute aber auch sagen: Gott
teilt sich ALLEN Menschen mit – Gott gehört nicht einer einzigen
Religionsgemeinschaft, er braucht keine Rituale, keine Paragrafen, keine fixen
Bräuche. Der Geist Gottes kommt auf ALLE, überall dorthin, wo Menschen Gott
suchen. Für Gott scheint das das einzig Wichtige zu sein: dass
wir IHN voll Sehnsucht suchen. So bitten wir heute
dass wir nicht glauben, nur wir als Christen hätten GOTT für UNS
gepachtet. Dass wir nicht glauben, Gott wäre nur in unserer
Religionsgemeinschaft DAHEIM
dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben
vor jedem, der aufrichtig und tolerant anderen gegenüber nach Gott in seinem
Leben sucht
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten, sondern
dass wir den Mut haben, jenseits der eigenen religiösen Erziehung immer mehr
eine eigene, ganz persönliche Beziehung zu Gott suchen
dass wir keine Angst davor haben, dass auch unsere
Beziehungs-Geschichte mit Jesus eine eigene Entwicklung nehmen wird, so wie
sich jede Beziehung weiterentwickelt
dass wir offen dafür sind, wohin auch uns der Geist Gottes führen wird,
dass wir immer wieder alte Wege verlassen werden müssen
bitten wir, dass Gott niemals eine Verbotstafel in unserem Leben ist,
sondern ein Hinweisschild für Hoffnung und Freude, dass Gott ein Weg in die
Freiheit ist
Du guter Gott. Um wie viel
größer bist du, als wir es uns vorstellen können. Bewahre uns vor der Anmaßung,
dass wir dich nur für uns vereinnahmen – lass uns für die vielen Wege dankbar
sein, die zu Dir führen. Wir dürfen
unseren Weg im Namen Jesu gehen, dafür danken wir dir. Amen
ZUR LESUNG In Apg 10-11 handelt es sich um die Aufnahme des ersten
Heiden in die Kirche und damit um die offizielle Eröffnung der Heidenmission.
Bis jetzt hat sich die Predigt der Apostel nur an Juden gerichtet; der Schritt
in die Welt des Heidentums war schwieriger, als wir uns heute vorstellen
können. Die Macht der jüdischen Überlieferung und auch der Vorurteile gegenüber
den Nichtjuden war so stark, dass Gott selbst eingreifen musste. Lukas legt
Wert darauf, festzustellen, dass dieser Schritt nicht etwa von Paulus getan
wurde, sondern von Petrus, und dass er von der Gemeinde in Jerusalem wenigstens
nachträglich gebilligt wurde.
ERSTE LESUNG
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Apg 11, 1-18
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Lesung aus der Apostelgeschichte
„In jenen Tagen erfuhren die Apostel und die
Brüder in Judäa, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten.
Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam,
hielten ihm die gläubig gewordenen Juden vor: Du hast das Haus von
Unbeschnittenen betreten und hast mit ihnen gegessen. Da begann Petrus, ihnen
der Reihe nach zu berichten: Ich war in der Stadt Joppe und betete; da hatte
ich in einer Verzückung eine Vision: Eine Schale, die aussah wie ein großes
Leinentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde, senkte sich aus dem Himmel
bis zu mir herab. Als ich genauer hinschaute, sah ich darin die Vierfüßler der
Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels. Ich hörte
auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus, schlachte, und iss! Ich
antwortete: Niemals, Herr! Noch nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in
meinen Mund gekommen.
Doch zum zweiten Mal kam eine Stimme vom
Himmel; sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!
Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder in
den Himmel hinaufgezogen. Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in
dem ich wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden.Der Geist aber
sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen. Auch diese sechs Brüder
zogen mit mir, und wir kamen in das Haus jenes Mannes. Er erzählte uns, wie er
in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach
Joppe, und lass Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir Worte sagen,
durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst.
Während ich redete, kam der Heilige Geist auf
sie herab, wie am Anfang auf uns.Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn:
Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft
werden. Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den
Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass
ich Gott hindern könnte?
Als sie das hörten, beruhigten sie sich,
priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben
geschenkt“.
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-04-22