Fürbitten 7.2.2023 Gen.1.20 "Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen"
Gott schuf den Menschen als sein Abbild und Ebenbild, so hören wir heute in der Schöpfungsgeschichte – es ist eine berührende zärtliche Erzählung, in der Gott Tag für Tag behutsam und liebevoll Neues schafft. Gott hat aus Liebe und Freude die Welt erschaffen, Gott hat aus Liebe und Freude den Menschen als sein eigenes Abbild erschaffen, - das ist die Kernaussage dieser mythologischen Geschichte. Wie verkrampft dagegen ist das, was wir im Evangelium hören. Da haben die religiösen Führer ein rigides System von „rein“ und „unrein“ eingeführt, da kommt nur mehr wenig Freude an der Welt auf. Jesus bringt es auf den Punkt: – Gott braucht keine sturen Vorschriften, Gott will unsere Liebe und Hingabe. So wie er uns mit Liebe und Hingabe erschaffen hat, So bitten wir heute
Du Gott, dessen Ebenbild wir sind: lass unsere
Freude am Leben wachsen, die Dankbarkeit für jeden neuen Tag, die Einsicht in
das Wunder der Schöpfung und des ganzen Kosmos, der weit über uns hinaus reicht
Lass uns dankbar sein, jeden Tag: weil wir so sind, wie wir sind: mit
allem was gut ist und was nicht so gut ist, mit allem, was uns gelingt und mit
allem, an dem wir scheitern
Lass uns dankbar sein: für alles, was uns umgibt. Die Lebendigkeit dieser großen Stadt, die vielen Möglichkeiten Gutes zu genießen, für die Menschen mit uns und um uns. Dass wir erkennen können, wie wichtig sie für uns sind
Mach uns frei von Zwängen und falscher
Ängstlichkeit. Dass wir immer mehr in die Freiheit der Kinder Gottes
hineinwachsen und nicht in einem ängstlichen Kinder-Glauben stecken bleiben, der uns an die
sture Einhaltung von Vorschriften bindet
Hilf, dass wir
nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, dass wir vielmehr die Freude
in allem suchen, dass
wir danken können: auch für all das Viele, das wir nicht verstehen,
Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit, Schmerzen und Tod: Lass auch all das in dir geborgen sein
Bitten wir, dass unsere kirchlichen
Vorschriften Menschen nicht in Vorschriften einzwängen und niederdrücken
sondern ihnen vielmehr Mut und Ermunterung für ein selbst gewähltes Leben
geben, denn „zur Freiheit sind wir berufen, Christus hat uns befreit“, sagt
Paulus
So bitten wir guter Gott, lass, dass wir uns nicht mit
Verboten und Ängsten herumplagen. Sei DU keine Verbotstafel in unserem
Leben, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum
bitten wir im Namen Jesu. Amen
Den Schöpfungsbericht den wir heute in der Bibel hören,
Gen.1.20 ist einer von zwei
Schöpfungsberichten im Pentateuch (das sind die fünf Bücher Mose) Die Entstehung
der Bibel ist ein komplexer Vorgang, sie ist nicht in einem Guss geschrieben worden,
und von klar ausweisbaren Autoren. So haben auch die 5 Bücher Mose nicht EINEN
Autor. Genesis 1 wird von der
Wissenschaft zum Beispiel als der priesterliche Schöpfungsbericht bezeichnet –
er ist aber jünger als der zweite Schöpfungsbericht: ab Gen. 2,4, den man anderen
Autoren zuordnet, „dem Jahwisten“,
ist da der Überbegriff. Das heißt, die
priesterschriftliche und die nicht-priesterschriftliche Schöpfungsgeschichte
sind zwei voneinander unabhängige Erzählungen vom Anfang der Welt, die
in ihrer Grundform (abzüglich kleiner Bearbeitungen) keine gegenseitige
Kenntnis oder Bezugnahme erkennen lassen.
https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/themenkapitel-at/schoepfung/