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Donnerstag, 16. Februar 2023

Fürbitten 17.2. small is beautiful - aber man darf auch höher hinaus

 

Pieter Bruegel d Ältere, Turmbau zu Babel 

17.2.2023 Gen.11.1 der Turmbau zu Babel

 Die Furcht vor strafenden Göttern ist eine Urangst des Menschen. Sie findet sich in allen Religionen. In einem solchen religiösen Weltbild werden alle Ereignisse, auch wenn sie Naturgesetzen folgen, auf göttliche Handlungen zurückgeführt. Und immer wieder folgt auch die Warnung vor der Überheblichkeit des Menschen, der in seinem Denken und Leben immer nach Höherem strebt – und damit auch den Neid der Götter hervorruft. Das Buch Genesis, mehrere hundert Jahre vor Christi Geburt von verschiedenen Autoren verfasst, erzählt vom Turmbau zu Babel – von einer riesigen Stadt, deren Menschen stolz darauf sind, etwas Außergewöhnliches zu leisten, eben den Bau des riesigen Turmes.  Gott aber wird zornig, er ist eifersüchtig auf die schöpferischen Menschen und so verwirrt er die Sprachen der Völker und zerstreut die Menschen über die ganze Erde. So dichtet das Buch Genesis. 

Wir heute glauben nicht an einen eifersüchtigen Gott, wir sind auch nicht Technik -und Fortschrittsfeindlich, weil das nicht im Sinne Gottes sein könnte – aber wir wissen auch, dass der Mensch selbst in Anmaßung und Überheblichkeit vieles zerstört. Ja, wir sind dabei, selbst unser Klima für kommende Generationen schwer zu schädigen. So bitten wir heute

 

 

Für alle, die sich für den Klimaschutz engagieren, vor allem für die jungen Menschen, deren Zukunft tatsächlich auf dem Spiel steht

Lass uns dankbar sein, wenn es Menschen gibt, die nicht aufhören auf alle Umweltgefahren hinzuweisen und die neue Wege vorschlagen

Lass uns selbst bereit sein, konkrete Einschränkungen auf uns zu nehmen, wenn es dem Klima und der Umwelt nützt

Bitten wir um Anstand und weniger Egoismus und Gier in Politik und Gesellschaft, gerade bei den Menschen „ganz oben“, die ein Vorbild sein sollten

 

Bitten wir für die in unser Land zugewanderten Menschen. Dass wir die vielfältigen Sprachen und Kulturen als Bereicherung sehen und dass wir bei Problemen auch bereit sind, gute Lösungen zu suchen

 

bitten wir für uns selbst: dass wir keine Angst haben, nach "Höherem" zu streben, aber dass wir uns in unserem kleinen Umfeld um Gerechtigkeit und Ausgleich bemühen

 

und bitten wir darum, dass wir niemals die Angst haben, dass es Gott ist, der uns persönlich straft, sondern bitten wir um die Einsicht, zu erkennen, woran wir oft selbst mit schlechtem Verhalten mit-Verantwortung an Problemen tragen

 

Du guter Gott, lass uns nicht ängstlich und fortschrittsfeindlich sein, lass uns dankbar sein für das vielfältige und bunte Leben rund um uns – aber lass uns immer danach trachten, füreinander Sorge zu tragen – darum bitten wir im Namen Jesu. amen