20.8.2016 Gönne dich dir
selbst Bernhard von Clairvaux
Bernhard von Clairvaux,
er ist am 20.August 1153 gestorben, war Zisterziensermönch in einer Zeit großer
Wirren und Zerrissenheit. Es gab ein Papst-Schisma, es galt die Kirche und die Orden zu
reformieren und es war die Zeit der Kreuzzüge. Bernhard selbst rief zum zweiten
Kreuzzug auf, in dem es vor allem um machtpolitische Ansprüche ging. Das sehen
wir heute mit ganz anderen Augen. Bernhard war aber auch ein scharfer
Kritiker innerer Zustände der Kirche und so schrieb er unter anderem einen sehr
mahnenden Brief an den damaligen Papst Eugen III, der zuvor ebenfalls
Zisterziensermönch gewesen war. Bernhard weist den Papst darauf hin, dass er in
viel zu viele Aktivitäten verwickelt ist und sein Herz und seine Seele zu kurz
kommen. Bitten wir mit Gedanken aus diesem Brief
Bernhard mahnt :
"Du vergeudest
Zeit - Du verausgabst Dich in sinnloser Mühe, die nur den Geist versehrt, das
Herz aushöhlt und die Gnade verpuffen lässt.. Ich fürchte, sage ich, dass Du
dich, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen verhärtest; dass Du Dich
nach und nach des Gespürs für ein durchaus richtiges und heilsames
Selbsterkennen entledigst“
so bitten wir: Herr lass auch uns
zur Ruhe kommen, - wir bitten dich erhöre uns
Bernhard mahnt:
"Wenn Du Dein
ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für
die Besinnung vorsiehst, wie kannst Du voll
und echt Mensch sein, wenn Du Dich selbst verloren hast? Wie lange noch schenkst Du allen andern Deine
Aufmerksamkeit, nur nicht Dir selber?"
so bitten wir: Herr, lass auch uns zur
Ruhe kommen
Bernhard mahnt:
"Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran:
Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen."
"Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran:
Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen."
so bitten wir: Herr lass auch uns zur Ruhe
kommen
Bernhard mahnt:
"Es ist viel
klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie
Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem Du nicht
landen willst. Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart
wird. Frage nicht weiter, was damit gemeint sei; wenn Du jetzt nicht
erschrickst, ist Dein Herz schon so weit."
so bitten wir: Herr lass auch uns zur Ruhe
kommen
Bernhard mahnt:
"Fange damit an,
dass Du über Dich selbst nachdenkst, damit Du Dich nicht selbstvergessen nach
anderem ausstreckst. Keiner ist weise, der nicht über sich selbst Bescheid
weiß. Fang also damit an, über Dich
selbst nachzudenken, und nicht nur dies: Sei Du für Dich der erste und der
letzte Gegenstand des Nachdenkens."
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen
Du guter Gott, so bitten wir in diesen letzten
Sommertagen, dass wir auch dann zur Ruhe finden, wenn uns der Alltag wieder
voll in Beschlag nimmt. Damit wir immer wieder Ruhe und auch Selbsterkennen finden in Dir. Amen