Bernardini Luini (um 1483 - 1532):
Der Henker des Johannes
29.8.2016 Gedenktag Enthauptung Johannes des Täufers
An die Enthauptung
von Johannes dem Täufer erinnert der heutige Gedenktag. Johannes ist nur wenig
älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, er ruft dann die
Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich
dieser Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig
später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff
in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Warum feiern wir so „grausliche“ Feste – wo ist Gott, wenn er so viele
Menschen, die an ihn glauben, in Stich gelassen hat? Millionen von Juden, auch
tief gläubige Juden, haben Jahwe nicht als Retter erfahren. Enthauptungen
sind inzwischen wieder eine blutige Realität des 21 Jahrhunderts. Worin besteht unsere Hoffnung – heute am Fest der „Enthauptung
Johannes des Täufers“ Lassen wir unsere ratlosen Fürbitten heute in das Gebet
des indischen Dichters Rabindranath Tagore einfließen
Du guter Gott, Wir können nicht bitten,
vor allen Gefahren bewahrt zu werden,
aber lass uns dich bitten, dass wir den schwierigen
Situationen unseres Lebens
furchtlos begegnen
Du guter Gott, lass uns nicht das Ende der Schmerzen
erflehen,
aber wir bitten dich um ein starkes Herz,
das auch den Schmerz und die Angst besiegt
Du guter Gott, Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens
nicht verzweifeln
weil wir glauben, keine Hilfe zu finden
aber lass uns dich bitten,
dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken
Du guter Gott, lass uns nicht Menschen sein
denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt
aber schenke uns die Gnade nicht zu versagen
Du guter Gott, was immer mit uns geschieht,
um das eine bitten wir Dich
lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen,
gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.
Bitten wir heute ganz besonders für alle Menschen in den
Kriegsgebieten
Für Alle, die in Angst vor Terror und Verfolgung
leben
Für die Menschen, die sich auf die Flucht begeben haben
Bitten wir, dass unsere Mit-Menschlichkeit nicht versagt
Dass wir offene Arme und ein furchtloses Herz haben
- im Vertrauen auf dich, unser Gott
So bitten wir im Namen Jesu unseren Herren und Bruder,
der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Auch Jesus hast
du durch den Tod zum neuen Leben geführt. Lass den qualvollen Tod so vieler
Menschen auch heute nicht vergebens sein. Führe auch uns zur Auferstehung aus allem, was uns Angst macht und was wir
nicht verstehen. Amen