18.8.2016 Mt.22.1 Gleichnis vom Hochzeitsmahl
Gott ist
unberechenbar, seine Gerechtigkeit nicht durchschaubar. Was will er eigentlich?
Das
heutige Gleichnis vom Hochzeitsmahl ist eigentlich noch empörender als das von
den Arbeitern im Weinberg. Dort wird Gott als einer beschrieben, der auf
unbegreifliche Weise großzügig ist, zum Empörung aller, die kleinliche
Gerechtigkeit wollen. Im Gleichnis vom Hochzeitsmahl geht es um einen König,
der zu einem Hochzeitsmahl für seinen Sohn lädt und der eigentlich grausam und
gnadenlos ist. Weil die Gäste nicht kommen und einige seiner Herolde umgebracht werden, lässt
dieser König in seinem Zorn eine ganze Stadt in Schutt legen. Dann befiehlt er,
dass einfach alle von den Straßen zusammengeholt werden um mit ihm zu feiern.
Das erscheint zunächst als großzügig, aber dann findet der König einen Mann
unter den Gästen, der nicht gut gekleidet ist, und lässt ihn in Ketten
abschleppen, hinaus in die Finsternis „Dort werden sie heulen und mit den
Zählen knirschen“. Der letzte Satz im heutigen Evangelium, „denn viele sind
gerufen, aber nur wenige auserwählt“ - wird dann meist recht fromm
interpretiert: Man müsse sich halt sehr bemühen, dass man in das Himmelreich
kommt, zum Hochzeitsmahl des Königs.
Das ist, wenn man ehrlich ist, eine empörende Geschichte und doch sagt sie etwas Wichtiges aus: Gott ist
nicht nur ein lieber, guter „Kuschelgott“, dieser Gott ist einfach ANDERS, ganz
ANDERS als wir ihn uns denken können. Eine Erfahrung die auch Jesus gemacht hat,
der mit seiner ganzen Gottesliebe am Kreuz gelandet ist. Das sollte uns viel
öfter ein Ärgernis sein
Sagen wir
heute Gott, was wir als empörend empfinden
Menschen, die
an dich glauben, in den verschiedensten Religionen, sie werden verfolgt,
für ihren
Glauben getötet:
Wo bist
DU, Gott?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
Kinder
leiden und sterben. An schlimmen Krankheiten, an Hunger, am Elend
Siehst du
ihr Leiden und Sterben?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
Die einen
sind so reich, dass sie nicht wissen, wohin mit ihrem Geld
die
anderen sind so arm, dass sie in den Slums dieser Welt herumvegetieren
Warum gibt
es keine Gerechtigkeit?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
Terrorbanden
und Mörder, die sich auf einen Gott berufen, quälen und töten
und
verwüsten ganze Landstriche: Menschen ohne Mitleid, ohne Barmherzigkeit
machen uns
Angst mit ihren Terror Taten
Warum lässt
DU das zu?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
Naturkatastrophen
machen uns hilflos, Seuchen und Epidemien
Hast du
nicht alles geschaffen?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
In unserem
eigenen Leben gibt es immer wieder die quälenden Fragen
Warum,
warum lässt du Gott das und das und das zu?
Sind wir
di gleichgültig, siehst und hörst du uns gar nicht?
Herr nimm
dich unserer Ratlosigkeit an - wir bitten dich erhöre uns
so bitten wir dich, durch Jesus der deinen
Willen im Leben und im Tod und in seiner Auferstehung erfüllt und vollendet
hat. Amen