2.6.2016 Mk
12, 28 Gottesliebe Nächstenliebe
Für die frommen
Juden zur Zeit Jesu war das religiöse Leben kompliziert. Theoretisch musste man
613 Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber auch wir kennen dieses skrupulöse,
ängstliche Einhalten von Geboten. Auch in unserer Kirche sieht man oft vor
lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter
Gesetzesparagrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es
ganz einfach: „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und aus dieser
Gottesliebe heraus, sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“ So einfach könnte das sein: NUR zwei Gebote.
Dabei wissen wir, wie sehr es sich gerade bei der Nächstenliebe „spießt“ Bitten
wir heute:
dass wir uns „den Nächsten“ nicht aussuchen
einen Menschen, der uns angenehm ist
dass wir den Menschen annehmen, den
Nächsten, der uns von Gott „aufgetragen“ ist
dass
wir es uns als Christen angesichts der großen Flüchtlingstragödie nicht leichtmachen,
dass wir bis an unsere Grenzen gehen, ehe wir sagen „wir schaffen es nicht
mehr“
dass
wir als Christen ein Klima schaffen, in dem „jeder Nächste“ als ebenbürtiger
Mensch gesehen wird, genauso von Gott geliebt wie auch wir
dass
wir aber auch mit uns selbst barmherzig umgehen, auch wir sind uns der Nächste
bitten wir um die Liebe, die uns frei macht von uns selbst
die uns immer wieder neu anfangen lässt
bitten wir um eine Gottes-Liebe, in der wir uns
nicht verbiegen und nicht krampfhaft „Opfer“ bringen müssen, sondern eine
Liebe, die uns glücklich und lebensfroh macht und uns guttut
Du guter Gott, so lass uns dich mit ganzem Herzen und mit
ganzer Seele, mit unserem ganzen Denken und all unserer Kraft lieben. Hilf uns,
dass wir liebevoll füreinander da sind, dass uns ein gutes Miteinander gelingt,
im gemeinsamen Weg zu dir. Im Namen Jesu : Amen