29.6.2022 Hochfest der Apostel Petrus und Paulus - - Kirche
sind wir nur GEMEINSAM
Die Kirche feiert heute das Hochfest der beiden Apostel Petrus und Paulus. Gefeiert wird nicht ein gemeinsamer Todestag der beiden Apostel, sondern die vermutliche Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an der Via Appia. Das heutige Fest wird übrigens zum ersten Mal im Jahr 354 im römischen Staatskalender genannt.
Die Apostel Petrus und Paulus werden häufig in
einem Atemzug genannt, obwohl sie ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Beide
sind Juden, doch während Petrus als einfacher Fischer im Kernland Israels lebt,
stammt Paulus aus gebildeter Schicht in der jüdischen Diaspora, er ist
römischer Bürger und mit der griechischen Kultur vertraut
Petrus gilt als der Erste der Apostel, Paulus ist
gewissermaßen der Letzte, da er erst in der nachösterlichen Zeit zur Jesus
Gemeinde stößt. Beide so unterschiedlichen Männer können uns aber auch Mut
machen. Nichts an ihnen ist perfekt.
Petrus, den Jesus als einen der Ersten an seine
Seite holt, führt gern das große Wort, aber er versagt im entscheidenden
Moment. So leugnet er, Jesus zu kennen, als dieser gefangen genommen wird.
Petrus ist ein Feigling und Paulus ein Fanatiker, der mitgeholfen hat, die
ersten Jesus Anhänger zu verfolgen. Selbst als beide Männer nach Jesu Tod
schon wichtig für die Kirchenführung sind, streiten sie, sind durchaus nicht
ein Herz und eine Seele. Und doch geben beide ihr Leben für Jesus und für
das, was er wollte. So bitten wir heute
dass Gott auch heute aus allen Krisen und Spannungen in der Kirche, ja, selbst aus dem Versagen der Kirche, dennoch immer wieder Gutes entstehen lassen kann
Dass die Kirche
unter Papst Franziskus die richtigen Antworten und Reformen für die Probleme
unserer Zeit findet – dass aber auch die einzelnen christlichen Gemeinden
die Veränderungen couragiert vorantreiben
dass unsere Kirchen Orte sind, wo Menschen, die Sehnsucht nach Jesus haben, angenommen werden, so wie sie sind, ungeachtet etwa ihrer geschlechtlichen Bedürfnisse
Dass auch unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte der Begegnung mit
Jesus sind Dass die
Idee der Hauskirche weiter lebt, so wie sie in der Zeit der Pandemie wieder neu
entdeckt worden ist
Petrus, der als erster Führer der Kirche gilt, war verheiratet, hatte
Familie. Bitten wir um ein Umdenken in der Kirche, was die Verpflichtung zum
Zölibat, zur Ehelosigkeit für Priester betrifft
bitten wir,
dass die beamtete Kirche auch ihre unbegreifliche Angst vor Frauen in
priesterlichem Dienst verliert
bitten wir für alle Neupriester, dass die Freude ihrer Berufung sie auch in den unausweichlichen Krisen trägt.
bitten wir für uns selbst, dass unser Glaube keine Pflichtübung ist, sondern dass wir im Glauben an Jesus mit Liebe, Freude und in großem Vertrauen leben. Hilf uns erkennen, worin unsere Sendung, worin unser Auftrag besteht. Wozu DU uns brauchst und berufst
um all das
bitten wir im Namen Jesu , Amen