13.6.2022 Mt.5.38 Liebt eure Feinde ... 1 Kön.21 1
Im Evangelium hören wir heute die Forderungen Jesu zur absoluten Gewaltfreiheit: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin,“ und: „Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand. Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen ". Gleichzeitig führt uns die erste Lesung aus der hebräischen Bibel aber vor Augen, wie hilflos Menschen der Gewalt ausgesetzt sind. Es ist eine brutale Geschichte die wir hören. Da gibt es einen König, der will ein bestimmtes Stück Land haben – er bietet dem Besitzer dieses Weinberges zunächst sogar ein Gegengeschäft an, aber dieser Mann, Nabot heißt er, will das Erbe seiner Väter wie er sagt, gegen nichts eintauschen. Der König ist verdrossen – aber seine Frau weiß Abhilfe (wieder einmal ist eine Frau DIE Böse) Sie lässt diesen Nabot durch Lügen verleumden so dass dieser sogar zu Tode gesteinigt wird. Nun hat der König was er will, den Weinberg. Später in der Geschichte wird Jahwe diese Tat sühnen, aber, so können wir zynisch sagen das nützt dem Nabot auch nichts mehr, denn er ist tot. So eine Ungerechtigkeit empört zutiefst, kann man darauf im echten Leben wirklich mit Gewaltlosigkeit und Verzeihen reagieren? Schauen wir auf den Krieg in der Ukraine! Wie würde hier ein Handeln im Sinne Jesu aussehen? Bitten wir, die wir oft genug ratlos sind
Dass wir uns wenigstens im eigenen kleinen
Leben um Anstand und Gerechtigkeit bemühen
Dass wir uns bemühen, Feindbilder abzubauen
und nicht immer wieder neue aufbauen
dass wir nicht in Zorn und Wut handeln - Dass wir uns lieber auf die Zunge beißen, ehe wir durch Worte einen Konflikt aufheizen
Dass wir auch innerlich Aggressionen abbauen, dass
wir uns nicht in Gedanken hineinsteigern, die nur zur Eskalation führen
Dass wir auf Vergeltung verzichten, dass wir
manchmal auch Unrecht ertragen können
Dass wir anderen in einem Konflikt die Chance
geben, einzulenken
Dass wir mithelfen, ein Klima zu schaffen, in
dem wir uns alle um Versöhnung und Ausgleich und ein friedliches Miteinander
bemühen.
Du guter Gott, du weißt wie begrenzt unser
Gut-sein ist – hilf uns, wenigstens hin und wieder über unseren Schatten zu
springen, hilf uns in Konfliktsituationen ANDERS zu denken, ANDERS zu fühlen,
ANDERS zu reagieren als wir es spontan tun würden. Krempel du uns um. Wenn wir
um Sanftmut bitten, dann brauchen wir deinen heiligen Geist.Amen